Schon im März des Vorjahres haben wir über den damals von der Post geplanten Start eines eigenen Marktplatzes berichtet, nun ist es soweit: Shöpping.at legt los und Österreich bekommt damit einen Online-Marktplatz, der es früher oder später mit der internationalen Konkurrenz (Stichwort: Amazon) aufnehmen soll.
Der schon länger anhaltende Trend im Postgeschäft: Weniger Briefe (elektronische Substitution), mehr Pakete - aber auch mehr Konkurrenz. Um sich versus DPD und Co. und auch gegen die Vormachtstellung von Amazon (hat schon einen wesentlichen Anteil im Paketgeschäft) zu rüsten, hat man nun ein eigenes Online-Marketingportal ins Leben gerufen - bei welchem der Versand natürlich nur über die Post läuft.
Das bindet einerseits bestehenden Kunden und sollte auch neue Kooperationen und frischen Umsatz lukrieren.
Nach rund 2 Jahren Vorlaufzeit und kolportierten 30 Millionen Investitionen ist die Umsetzung bisweilen aber nur bedingt geglückt, die Geldmarie hat sich das Portal ein wenig angesehen:
Rund 500.000 Artikel soll man auf shöpping.at kaufen können (wir haben nicht alle gezählt), schon eine feine Menge. Auch die Suchfunktion (sehr wichtig bei großen Portalen) scheint auf den ersten Blick durchaus gelungen.
Einige größere Unternehmen hat man schon zum Start gewinnen können: Kaster & Öhler, Gigasport, United Optics, Salamander, Wein & co., e-tec electronic, Miele oder Schäfer Shop sind eine Auswahl davon.
Die größeren Unternehmen mit deren Angebot in den Shop zu integrieren, macht zwar in der Masse sicher Sinn - in Sachen Klasse aber weniger: Wegen diesen Angeboten wird kaum jemand extra auf shöpping.at gehen.
Viel wichtiger für den nachhaltigen Erfolg erscheint mir aber die Rubrik "Heimische Experten" - gerade wegen solchen Unternehmen wäre für mich der Besuch eines Marktplatzes interessant.
Ob Spiceworld (Gewürze), Valsona (Online-Apotheke mit vielen Produkten), Gautier Mückstein (Spirituosen), Zotter (Schoko), House of Tea & Coffee oder auch die Dorfsennerei Langenegg (Käse) - genau solche Unternehmen und Produkte sollte shöpping.at weiter pushen.
Schafft man es, sich hier als "Schmankerlshop" zu etablieren und hebt man (beim "ö" in shöpping.at hat man es ja schon getan) noch ein wenig das "Made in Austria" (vielleicht durch eine Österreich-Fahne bei entsprechenden Artikeln) hervor, wird auch der Patriotismus geweckt bzw. die Einkäufer mit nachhaltiger Orientierung (kurze Transportwege, lokale Arbeitsplätze) können ebenfalls abgeholt werden.
Durchaus sinnvoll die Rubrik "Deals der Woche", sehr gut auch, dass man Thalia (Buch, wie Amazon) gewinnen konnte.
Weniger ansprechend derzeit noch das Design. Aber diesbezüglich braucht sich die Geldmarie gar nicht beschweren - meines ist seit Anbeginn eher anspruchslos, hat aber natürlich bei einem Shopsystem mehr Bedeutung als auf einer Infoseite. Was mir auch fehlt: Musik!
In Summe ist der Start eines solchen Portals aber natürlich zu begrüßen - möge sich auch der gewünschte Erfolg einstellen!
Geldmarie-Linktipp:
Ad hoc-Meldung - April 2017