Weit über 900.000 Haushalte (Tendenz steigend) werden lt. Statistik Austria in Österreich primär mit Gas beheizt - kein Wunder, dass der Gasverbrauch in Österreich im ausklingenden Winter hoch war.
Auch wenn der extrem warme März den Gasverbrauch entsprechend verringert hat, im Winter 2016/2017 wurde wieder kräftig Gas gegeben und die heimischen Gaslagerstätten waren zum Glück sehr gut dotiert.
Ab April ist die Dotation der Gaslager wieder größer als der Verbrauch, mit 14-15% der Kapazität waren diese aber zuletzt noch gut gefüllt: Die günstigen Gaspreise im Vorjahr wurden auch entsprechend zum Einlagern genutzt. Bis Oktober (Beginn der neuen Heizsaison) wird nun wieder kräftig eingelagert und Gazprom & Co. dürfen sich freuen.
Im Jahresvergleich ist der Gaspreis an den Märkten aber kräftig angezogen: Die Großhandelspreise liegen derzeit 53% höher als noch im April 2016. Seit Mai 2016 ist der Gaspreis fast durchwegs nach oben gewandert (auch im Soge des Ölpreises), liegt aber aktuell noch immer unter den Preisen der Jahre 2012-2014.
Hohe Nachzahlungen anlässlich der Jahresabrechnung von Gas drohen demnach primär aufgrund eines höheren Gasverbrauchs - die Gaslieferanten selbst haben die Preise nicht wesentlich erhöht, genauso wie sie diese in Zeiten der Tiefststände nur zögernd weitergegeben haben.
Die Geldmarie hat sich in 4 Bundesländern mit hoher "Gasheizungsdichte" wieder die Gaspreise angesehen und dabei festgestellt, dass die Preise des aktuellen Bestbieters (Grünwelt Energie mit "Grüngas classic") ein wenig über den Preisen aus dem Oktober 2016 liegen, als Maingau Energie (derzeit auf Platz 2) noch den Gaspreisvogel abschoss:
Bei einem Durchschnittsverbrauch von 14.000 kWh (bei rund 100m2 Wohnfläche, Quelle: Durchblicker, siehe Linktipp) wurde einerseits der Bestpreis erhoben, andererseits auch der Unterschied zum Lokalversorger errechnet:
In Linz kann man bei einem Wechsel zu Grünwelt besonders viel sparen: 323,21 Euro Unterschied pro Jahr sind schon ein nettes Sümmchen. Aber auch in Wien, St. Pölten oder Eisenstadt (sowie natürlich auch außerhalb dieser Städte) sind es 175 bis 195 Euro Ersparnis, die man mit ein paar Klicks oder ein paar Zeilen rasch drin hat. Und hier sind noch nicht einmal die Wechselprämien (Neukundenaktionen) berücksichtigt, bei denen noch einige Euronen zu sparen sind.
Besonders teuer ist Gas in Wien, wo 874,55 Euro der Bestpreis sind, in Eisenstadt hat man mit 765,35 Euro für die gleiche Menge deutlich weniger zu zahlen.
Tendenz beim Gaspreis: Wie der Ölpreis natürlich sehr schwer vorauszusagen - nachdem sich die Preisentwicklung beim Gas oft noch verzögert über den Ölpreis ableiten lässt, könnte aber für die nächsten Monate durchaus eher eine Seitwärtsbewegung abzuleiten sein.
Den halbjährlichen Gaspreisvergleich der Geldmarie finden Sie unter: Gaspreis vergleichen
Und unter: Strompreise vergleichen finden Sie 1x im Quartal die günstigsten Strompreise in allen Bundesländern Österreichs.
Geldmarie-Linktipp:
Ad hoc-Meldung - April 2017