Mit 2.974,66 Punkten hat der Wiener Börsenindex ATX gestern den höchsten Stand seit Februar 2011 erreicht und liegt nach knapp 4 Monaten des neuen Jahres auch mit 13,6% im Plus. Guten internationalen Börsenwind vorausgesetzt (der heute nicht weht), scheinen die 3.000 Punkte nur eine Frage der Zeit.
Für Aktien bzw. Aktien aus Österreich spricht nämlich derzeit vieles: Die Wirtschaftsaussichten sind europaweit und weltweit nicht übel, das Börsenumfeld ist somit in Ordnung (an lokale Krisenherde wie Türkei, Ukraine etc. hat man sich schon gewöhnt), in Griechenland ist es erfreulich ruhig, die heimischen Banken mit viel Ostfantasie kommen auch sehr gut in die Gänge und das niedrige Zinsumfeld lässt viel Geld in Aktien fließen.
So ist es nicht verwunderlich, dass endlich wieder auch die Wiener Börse gut nachgefragt ist - auch wenn sich der Kurszettel dort in den letzten Jahren ziemlich ausgedünnt hat, die wenigen Aktien solider Groß-AG's aus Wien sind wieder in Mode gekommen.
Der ATX-Höchstkurs aus dem Juni 2007 (knapp über 5.000 Punkte) ist aber nach wie vor außer Reichweite, rechnet man aber die (im ATX nicht einfließenden Dividenden) dazu, kommt man dann schon (grob gerechnet) auf 4.000 Punkte...
Gerade die heimischen Finanzwerte (wie z.B. die RBI oder die Erste Group Bank) haben in Zeiten der Finanzkrise den ATX kräftig gebremst. Nachdem sich diese Werte (insbesondere die Banken) nach einer Roßkur ziemlich gut erholt haben und auch die Ostfantasie wieder Flügel erhält, zieht Wien mit dem ATX aktuell deutlich besser an, als andere (wichtigere) Börsen, die sich aber auch alle in der Nähe der historischen Höchststände befinden.
Die ATX-Top-5-Aktien im Jahr 2017: Andritz +6%, Erste Group Bank +17%, OMV +17%, Wienerberger +33%, voestalpine +/- Null.
Die 2017 bisher besten Aktien aus dem ATX 20: Lenzing +43%, Flughafen Wien +42% und Wienerberger +33%.
Nur 2 Aktien liegen 2017 im Minus: Conwert mit -3% und Schoeller-Bleckmann mit -13%.
Ein wenig Platz nach oben scheint im ATX noch immer vorhanden, schön langsam sollte man sich aber eher die langjährigen Dividendenrenditen (plus mittelfristigen Aussichten) der einzelnen Werte ansehen und auf langfristige Qualität setzen: What go's up, must come down;-)
Ad hoc-Meldung - April 2017