Der Reigen der Quartalsberichte läuft gerade und gerade beim heimischen Verbund konnte man schon auf die Ergebnisse gespannt sein: Da einerseits ein kalter Winter und damit verbunden recht gute Absätze, dort hingegen weiterhin niedrige Energiepreise und auch schlechte Wasserführung.
93,5 Mio. Euro Gewinn (nach 82,4 Mio. Euro im Vorjahr) sind es im ersten Quartal 2017 nun geworden, eine Ergebnissteigerung von 13,4%. Beim Umsatz konnte man mit 810,2 Mio. Euro nur ein kleines Plus (0,5%) verzeichnen, das EBIT lag hingegen um 9,2% höher und landete bei 141,3 Mio. Euro.
Die Wasserführung im 1. Quartal lag gar 8% unter dem langjährigen Schnitt - dafür sorgte die kalte Witterung (mit wenig Regen und Schnee) für recht hohe Nachfrage wobei der Verbund gerade an kalten Tagen mittels Engpreismanagement profitieren konnten. Die Spotmarktpreise lagen im ersten Quartal bei hohen 41,3 Euro pro MWm (+63,3% zum Vorjahr) - davon konnte auch der Verbund profitieren.
Die Eigenerzeugung lag beim Verbund bei 6.836 GWh, das Plus von 2% ist besonders auf die thermischen Kraftwerke zurückzuführen (die im kalten Winter allerorts rotierten), auch die Windkraft half hier mit, das Minus bei der Wasserkraft aufzuholen.
Auch wenn man für 2017 weiterhin mit niedrigen Strompreisen rechnet (die Strom-Futures für 2017 liegen mit 26,6 Euro pro MWh rund 14% hinter den ohnehin schon tiefen Preisen von 2016), schraubt man die Ergebniserwartung für 2017 von 280 Mio. Euro auf 300 Mio. Euro.
Insgesamt liegt das Ergebnis im Rahmen der Erwartungen, die Aktie des Verbund hat sich ob der leicht besseren Aussichten und der erledigten Hausaufgaben im Unternehmen binnen Jahresfrist ohnehin schon von 12 auf 16,50 Euro bewegt. Viel Luft nach oben wäre derzeit wohl nur, wenn sich die Wasserführung 2017 noch deutlich besserte (sieht derzeit gut aus) und sich die Strompreise nicht weiter nach unten bewegen.
An der Wiener Börse ging Verbund am Vormittag übrigens deutlich tiefer - möglicherweise hätte man mit noch besseren Zahlen gerechnet...
Geldmarie-Linktipp:
Ad hoc-Meldung - Mai 2017