Der April 2017 brachte dem heimischen PKW-Handel eher schwache Umsätze - wohl tat auch das verspätete Winterwetter seines dazu. Mit 30.201 neu zum Verkehr zugelassenen PKW lag der Wert um 2,9% hinter dem vorjahr.
Von Jänner bis April 2017 betrachtet, liegt der Handel aber noch klar im Plus: 118.694 neu zugelassene PKW sind ein Plus von 8,3% zum ohnehin schon recht guten Vorjahr.
Beachtlich derzeit 2 klare Trends:
Trend Nr. 1: Benzin holt auf, Diesel verliert Marktanteile.
Bei den Antriebsarten liegt Diesel 2017 zwar noch mit 58,2% klar in Führung, mit 61.660 verkauften Dieselantrieben musste man aber in den ersten vier Monaten ein Minus von 3,2% hinnehmen. Im April fiel dieses mit 16,3% noch deutlicher aus, der Anteil am Gesamtverkauf lag überhaupt nur noch bei 50,1%.
Benzinantrieb wurde hingegen im April um 14,2% häufiger verkauft als noch im Vorjahr (Anteil 46,3%), in den ersten 4 Monaten liegt man mit 52.708 verkauften Benzinern bei einem Anteil von 39,3%, was gegenüber 2016 eine Steigerung von 22,3% darstellt.
Ob der Skandal um manipulierte Diesel-PKW (VW und scheinbar auch andere KFZ) oder auch die Diskussion um höhere Steuern für Diesel - die Autokäufer in Österreich meiden derzeit zunehmen Diesel, wiewohl dieser nach wie vor die beliebteste Antriebsart darstellt.
Trend Nr. 2: Alternative Antriebsarten (insbesondere Hybridantrieb) boomen weiter.
Beachtlich (wiewohl noch auf bescheidenem Niveau) ist weiterhin der gute Verkauf bei Hybridantrieben: So konnten in den ersten 4 Monaten 2.542 Stück Fahrzeuge mit Benzin/Elektro-Antrieb (=Hybridfahrzeug) verkauft werden, im Vorjahr waren es 1.104 Stück...
Wer es sich leisten kann, kauft demnach derzeit ein treibstoffsparendes Antriebssystem - ob der drohenden Strafen für die PKW-Hersteller in Sachen CO2-Flottenschnitt gibt es hier aber auch viel mehr Angebote, welche teilweise auch im sehr stark motorisierten Segment vorhanden sind...
Gut läuft 2017 auch der Verkauf von Elektroautos: Die Anzahl neu zugelassener E-Cars stieg bisweilen um 23,1% - mit 1.637 E-Cars (nach 1.330 Stück im Vorjahr) von Jänner bis April kann man aber keinesfalls von einem wirklichen Boom sprechen.
Kommen aber im Sommer bzw. Herbst 2017 noch der Opel Ampera e sowie der Tesla 3 (beide mit realen Reichweiten von über 300 km) auf den Markt, werden die E-Car-Fans wohl verstärkt zuschlagen und damit auch die Förderungen für Elektroautos verstärkt in Anspruch nehmen.
Wirklich fette Verkaufszahlen bei Elektroautos sind aber wohl erst zu erwarten, wenn die Fahrzeugen 400-500 Kilometer ohne Sorgen bewältigen, etwas größer werden (also auch familientauglich) und zwischen 20.000 und 30.000 Euro kosten. Ein paar Jahre wird's wohl noch dauern...
Ad hoc-Meldung - Mai 2017