Mit einem Halbjahresgewinn von 233,8 Mio. Euro liegt die niederösterreichische EVN schon über dem Vorjahresergebnis (Geschäftsjahr 2015/2016). Von Oktober 2016 bis März 2017 (die EVN hat schiefe Geschäftsjahre) liefen sowohl Stromverkauf als auch weitere Projekte durchaus solide, wiewohl die Großhandelspreise für Grundlaststrom und Spitzenlaststrom nach wie vor niedrig sind. Dafür aber konnte die EVN mit Gaskraftwerken vom durchaus kalten Winter sehr profitieren.
Die Stromerzeugung im 1. Halbjahr 2016/2017 konnte gar um 22,5% auf 4.119 GWh gesteigert werden - die kalte Witterung in Österreich, Deutschland aber auch in Bulgarien ließen die thermischen Kraftwerke der EVN auf Hochtouren laufen.
Beim Umsatz fiel dies nicht so dramatisch ins Gewicht - eine Steigerung von 9,4% auf 1,31 Mrd. Euro war hier zu verzeichnen. Das EBIT der EVN lag somit zum Geschäfts-Halbjahr bei 319,6 Mio. Euro (+10%). Erfreulich auch der Rückgang der Nettoverschuldung, welche mit 904,1 Mio. Euro (-21,3%) nun unter einer Milliarde Euro liegt.
Der einstige Landesversorger Niederösterreichs hat sich im letzten Jahr auch breiter aufgestellt - schließlich ist der Stromverkauf und die Stromproduktion in Niederösterreich alleine nicht mehr unbedingt ein "Bringer": So wurde z.B. ein Bestangebot für eine Wasseraufbereitungsanlage in Kuwait gelegt, die Trinkwasserversorgung in Niederösterreich ausgeweitet, Hausmüll aus Rom in Österreich verbrannt, ein Erdgasverteilernetz für Kroatien wird ausgebaut (die Kroaten verwenden noch häufig Flüssiggas aus teuren Tankwägen), Windparks werden erweitert und auch in Geothermie (Bayern) wird investiert.
Man sieht schon: Ein Landesversorger muss sich dieser Tage deutlich breiter aufstellen - und scheinbar tut das die EVN recht erfolgreich.
An der Börse wurde der erfolgreiche Jahresauftakt schon honoriert - von rund 10 Euro vor einem Jahr stieg die EVN-Aktie bisweilen schon auf rund 12,50 Euro und ging zuletzt mit 12,41 Euro aus dem Markt.
Die EVN-Aktie ist auch ein gutes Dividendenpapier und zum aktuellen Preis durchaus noch ein Kauf.
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Ad hoc-Meldung - Februar 2017