Auch wenn der Ausbau der Windkraft in letzter Zeit ein wenig ins Stocken gekommen ist und 2017 diesbezüglich sicher kein Vorzeigejahr wird: Im Burgenland hat man seine Hausaufgaben schon gemacht und hat am Wochenende im Windpark Parma einen "Runden" gefeiert.
1.000 MW installierte Leistung im Burgenland wurden seitens Landespolitik und Energieunternehmen gefeiert, damit deckt man rund 140% des burgenländischen Strombedarfs mit erneuerbarer Energie (hauptsächlich Windstrom) ab - wiewohl natürlich (ob der Windschwankungen) nicht andauernd.
Das Burgenland deckt seinen rechnerischen Strombedarf somit schon längere Zeit und zum Jahresende werden 426 Windkraftanlagen im Burgenland über eine Leistung von 1.026 MW möglich machen, was einer durchschnittlichen Jahresstromproduktion von rund 2,2 Mrd. Kilowattstunden entspricht.
Der mit Abstand größte Teil der Windräder befindet sich im Bezirk Neusiedl - fährt man auf der A4-Autobahn über die Parndorfer Platte, ist das schon ein ziemlich beeindruckendes Bild, wiewohl natürlich Windräder nicht allen Menschen und Anrainern (dort gibt es ohnehin kaum welche) gefallen.
Noch deutlich mehr Windräder gibt es in Niederösterreich, wo (Zahlen Anfang 2017) 654 Windkraftwerke über eine Leistung von 1.411,5 MW verfügten, diese teilen sich im großen Niederösterreich allerdings deutlich breiter auf. Abgeschlagen auf Platz 3: Die Steiermark mit 81 Windrädern, die eine Leistung von 168 MW zur Verfügung stellen.
Mit insgesamt 1.191 Windrädern (installierte Leistung: 2.632 MW) ging man ins Jahr 2017, aktuell gibt die IG windkraft 1.226 Windkraftanlagen mit einer Gesamtleistung von 2.739 MW an (die vor einigen Tagen bei starkem Wind im Osten fast erreicht wurde), auf dem Papier kann man damit schon 1,68 Mio. Haushalte versorgen.
Nachdem sich in den letzten Jahren bei neuen (gut geförderten) Windkraftwerken ein ziemlicher "Rückstau" ergeben hat, wird dieser durch die noch von der alten Regierung (mit den Grünen) kleinen Ökostromnovelle in den nächsten beiden Jahren etwas abgebaut werden und die installierte Leistung wird wohl schon 2018 3.000 MW überschreiten. Dabei muss sich die Anzahl der Windräder gar nicht entsprechend vermehren: "Repowering" heißt das Schlagwort bei vielen älteren Windrädern, die mit deutlich effizienteren (und größeren) Leistungen ausgestattet werden als noch vor 10 bis 15 Jahren...
Der Wind wehte 2016 in Österreich eher schwach, heuer dürfte das Windjahr ziemlich durchschnittlich laufen (auch wenn der wichtige Herbst noch nicht vorbei ist), ein Rekordjahr für die Windkraft ist aber ob einiger neuer Anlagen schon jetzt absolut sicher.
Spannend bleibt es aber jedenfalls in der Windkraftbranche: Wird die (längst fällige) große Ökostromnovelle weiter verzögert (würde seitens FPÖ, die in Sachen Ökostrom eher weniger aufs Gas steigt, nicht verwundern), steigen die Großhandelspreise wieder (die letzten Jahre waren diese eher nach unten unterwegs, 2017 wurde dieser Absturz vorerst einmal beendet) und reifen schön langsam die Speichertechniken (gerade bei Windstrom wichtig) in Richtung Marktpreise? Viele offene Fragen (und es gäbe noch mehr) - es bleibt in der Windkraftbranche ausgesprochen spannend!
Geldmarie-Linktipp:
Ad hoc-Meldung - September 2017