Während in Deutschland und Österreich das Crowdinvesting in Immobilien boomt, tut sich im Baltikum (Estland, Lettland und Litauen) ausgesprochen viel in Sachen Crowdlending.
Aktuell hat die Geldmarie ein Portal aus Estland entdeckt, welches sich gerade als Online-Marktplatz für besicherte Immobilienkredite im Baltikum etabliert und auch heimische Anleger mit interessanten Renditen locken will.
Seit 2013 vermittelt das Peer-to-peer-Portal aus Tallinn (Hauptstadt von Estland) besicherte Immobilienkredite von 50.000 Euro bis 3 Mio. Euro an die Crowd.
Bisweilen wurden so 32,5 Mio. Euro vergeben (Tendenz deutlich steigend) und damit 195 Projekte finanziert. 74 davon wurden auch schon zurückgezahlt (die Laufzeiten sind zumeist eher nur das eine oder andere Jahr), bisweilen muss das Portal noch keinen Ausfall beklagen, die Belehnungsquote der damit finanzierten Immobilien beträgt auch maximal 75%.
Mehr als 8.000 Investoren sind bei EstateGuru auch schon registriert und hoffen auf eine Rendite von 12,48% (laut Homepage) - die Rendite nach Gebühren liegt derzeit bei rund 11,11%.
Investieren kann man individuell in gerade laufende Projekte - hat man keine Zeit und Lust, sich diese auszuwählen, gibt es auch eine "Autoinvest-Funktion".
Die Kontoeröffnung ist online sehr einfach möglich: Registrieren, Antrag bestätigen (mit Link und Mobiltelefon), Personaldokument hochladen und persönliche Daten und Kontonummer eingeben und schließlich das Konto mit einer Erstdotation (50 Euro per Überweisung reichen) befüllen. Leider kann man erst dann investieren, sobald das Geld in Estland verbucht ist.
Nachdem die Geldmarie im Baltikum schon die Crowdlending-Portale Mintos und Bondora testet (bisweilen erfolgreich, mehr davon in den nächsten Tagen), gibt es ab sofort auch einen Test des Estate Guru: In einem halben Jahr wird dieser dann auch in die Erfahrungsberichte einfließen - vorab gilt es natürlich erste Erfahrungen zu machen.
In Summe scheinen hier recht interessante Erträge (über den Erträgen des österreichischen oder deutschen Immobilien-Crowdfundings) - nachdem die Bankenlandschaft im Baltikum noch nicht so intensiv ausgeprägt ist wie bei uns, müssen dort auch höhere Kreditzinsen gezahlt werden. Im Vergleich zum "normalen" Crowdfunding scheinen solche Immobilienkredite auch deutlich sicherer zu sein - wirklich weiß man das aber wohl erst in vielen Jahren, die Branche des Crowdlending steht dieser Tage wohl noch immer in den Startlöchern.
Höhere Zinsen bedeuten aber natürlich auch immer etwas Risiko: Garantien gibt es natürlich auch beim EstateGuru nicht wirklich!
Geldmarie-Linktipp:
Ad hoc-Meldung - Oktober 2017