Ein Jahr ist es nun auch schon wieder her, dass die Geldmarie mit dem Test von Crowdlending-Portalen aus dem Baltikum begonnen hat - im Oktober 2016 legte ich bei Bondora (Estland) einen Testaccount (natürlich mit Echtgeld) an. Nachdem Crowdlending in unseren Breiten noch einen schweren Stand hat (bei Lendico ist leider aktuell nichts mehr los), galt es, internationale Alternativen zu suchen.
Im Mai 2017 entdeckte ich dann einen Kreditmarktplatz aus Lettland: Mintos benennt sich dieser und natürlich wurde auch dort gleich ein Kleinbetrag investiert.
Zeit also, einmal eine Zwischenbilanz bei beiden Peer-to-peer-Kreditportalen zu ziehen - wiewohl diese nach 5 bzw. 12 Monaten Laufzeit natürlich nur einen ersten Eindruck geben kann:
Seit Oktober 2016 wird bei Bondora aus Estland getestet - leider konnte man knapp nach meiner Registrierung nicht mehr individuell in Kredit investieren (außer auf dem Zweitmarkt) - ausgeschüttete Erträge werden (so man dies einstellt) automatisch veranlagt.
Nach dem ersten Jahr liegt meine durchschnittliche Rendite bei 16,63% - zum Start des Portfolios war sie noch bei 18,6% gelegen. Bei Bondora wird aber in besonders hochverzinste Kredite investiert - viele Ausfälle dürfen daher nicht schrecken, was zählt, ist schlichtweg der effektive Ertrag.
Und der liegt nach einem Jahr mit 16,63% noch deutlich über dem Schnitt des Portals (derzeit 13,5%) - wird aber wohl noch sinken.
Mit 104,2 Mio. vergebenen Darlehen hat Bondora jüngst die 100-Mio-Schwelle geknackt und läuft derzeit ausgezeichnet.
Bei Mintos aus Lettland läuft der Test erst 5 Monate: Im Mai 2017 lag meine zu erwartende Rendite bei 11,28%, derzeit sind es 10,64%. Aus 300 Euro wurden bisweilen 313,40 Euro, nachdem aktuell 5 Kredite in Verzug sind, wird die Rendite (wie auch bei Bondora) wohl noch deutlich sinken.
Abrechnen kann man seriöserweise diese Tests erst nach vielen Jahren: Bei Bondora wird die Rendite ob der riskanteren Kredite wohl stärker sinken als bei Mintos, wenn ich bei beiden Portalen nach 5 Jahren über 5% Rendite erzielen kann, wäre dies durchaus ein Erfolg (sieht man sich die gegenwärtigen Zinsen an, die in Mitteleuropa erzielt werden können).
Stolze 342 Millionen Euro wurden übrigens bisweilen bei Mintos finanziert - schon 2018 ist hier locker die halbe Milliarde erreicht...
Schade, schade: Mit dem schon lange laufenden Test bei Lendico.at wäre ich eigentlich sehr zufrieden, doch leider gibt es hier keine Projekte mehr. Hoffentlich sorgt der neue Eigentümer hier für neuen Schwung - aus seinerzeit 300 Euro wurden bisweilen immerhin 350,18 Euro, man darf also nicht klagen und die Rückzahlungen laufen weiter.
Da sich bei Lendico schon länger nichts mehr tut, wurde soeben ein neuer Testballon im Baltikum gestartet: Estate Guru kommt aus Estland und bietet Investments in besicherte Immobilienkredite im Baltikum an - kurze Laufzeiten und hohe Zinsen locken hier, ähnlich dem derzeit in Österreich und Deutschland sehr erfolgreichen Immobiliencrowdfunding. Immerhin 33 Mio. Euro wurden dort schon an Immokrediten vergeben.
Auch hier wird gerade ein kleines Testportfolio angelegt (ab 50 Euro ist man dabei) - in ca. 6 Monaten gibt es dann wieder die neuen Zahlen von Bondora, Mintos und -erstmals- auch von EstateGuru.
Geldmarie-Linktipps:
Ad hoc-Meldung - Oktober 2017