Lange Jahre war Bausparen gemeinsam mit dem Sparbuch der Darling der heimischen Sparer. Wiewohl die 4 heimischen Bausparkassen noch immer schöne Volumina veranlagen, geht es dieser Tage mit der Attraktivität des Bausparvertrages weiter bergab.
Egal ob man jetzt 100 Euro monatlich, 1.200 Euro jährlich oder 7.200 Euro einmalig hinlegt - die 4 heimischen Bausparkassen können für sämliche Varianten keine attraktiven Zinsen mehr zahlen: Bei sämlichen Angeboten liegt der Effektivzinssatz (nach Abzug von Kontoführung und KESt.) unter einem Prozent. Da nützt mittlerweile auch kein Onlinebonus mehr. Beispiele aktueller Angebote beim Bausparen finden Sie hier: Bausparprämien und Bausparzinsen
Die Neuabschlüsse dürften sich auch in den letzten Monaten 2017 sehr in Grenzen halten, die Verlängerungen auch: Auf 6 Jahre Laufzeit (bzw. 3 Jahre Durchschnittslaufzeit bei jährlicher Zahlung) finden sich am Tagesgeld- und Festgeldsektor mittlerweile schon bessere Angebote.
Auch am Kreditsektor ist der Bausparkredit momentan nicht wirklich en vogue - die Banken haben günstiges Geld zur Verfügung und können bei Hypothekarkrediten durchaus mithalten.
2017 werden die Verträge also wieder rückläufig sein, viel älteres Stammpublikum stirbt weg oder macht mangels Zinsversprechen keinen neuen Vertrag mehr, bei den jüngeren Menschen ist Bausparen (wie das "Sparen" an und für sich) eher außer Mode gekommen.
Bei den 4 heimischen Bausparkassen wird derzeit kräftig der Sparstift angesetzt: Immerhin könnte die Niedrigzinsphase noch länger andauern.
So wurde jüngst bekannt, dass die s Bausparkasse 76 von insgesamt 273 Mitarbeitern vorsorglich beim AMS zur Kündigung angemeldet hat - primär betrifft dies ältere Mitarbeiter, die aber auch noch ein Gleitpensions-Modell annehmen können.
Für Bausparvermittler wurden die Provisionen reduziert, diverse Aktionen mit Abschlussbonus wurden ausgesetzt - da kann man schon ziemlich fix damit rechnen, dass die Verkaufszahlen 2017 sehr traurig aussehen werden.
Auch beim Bausparen geht der Trend Richtung Internet - gerade Bausparverträge (gilt nicht für Bauspardarlehen!) kann man ja auch beratungsfrei online anbieten. Das ist zwar für viele Mitarbeiter wohl sehr traurig bis dramatisch - im Finanzsektor bleibt jedenfalls derzeit kein Stein auf dem anderen.
Ad hoc-Meldung - Oktober 2017Geldmarie-Linktipps: