Seit 2017 gibt es neben dem Platzhirschen Citybike (ein Unternehmen der GEWISTA) auch die privaten Anbieter Ofo, Obike und Donkey Republic mit billigen bzw. anfangs überhaupt kostenlosen Bikesharing in Wien.
So fein das zusätzliche Angebot an Rädern in Wien auch ist - die neuen Anbieter kämpfen noch mit gröberen Problemen:
Das Hauptproblem: Für die rund 1.000 Leihräder gibt es noch keine passenden (fix definierten) Abstellplätze - was wiederum zu Vandalismus bzw. auch zu Chaos (zu viele Räder an einer Stelle) an manchen Plätzen führt.
Im Gegensatz zu den Citybikes (die 2016 immerhin 3,66 Mio. Kilometer weit bewegt wurden) haben Fahrräder von Ofo, Obike und Donkey Republic nämlich keine fixen Abstellplätze - landen somit da und dort im "Gemüse" (so z.B. bei uns am Stadtrand) bzw. gar im Donaukanal.
Die Räder sind zwar via App sehr leicht und praktisch aufzufinden (Ofo kann man z.B. auch in Transdanubien verwenden) - das Abstellen erfolgt aber absolut chaotisch und verleitet wohl auch so manche Dodln zum Vandalismus. Auch das Umstürzen von Rädern mit Folgeschäden ist natürlich deutlich wahrscheinlicher als bei vordefinierten Abstellanlagen...
Kein Wunder, dass die neuen Anbieter mit dem Reparieren (defekte Räder lassen sich leicht via App melden) nicht nachkommen - und wohl auch kein Wunder, wenn so manches Rad schon sehr bald unauffindbar sein wird.
Als das Citybike 2002 erstmals mit einem Pfandsystem (2 Euro, so ich mich richtig erinnere) gestartet wurde, waren binnen weniger Wochen fast alle Räder weg - der Neustart 2003 war dann schon (intelligenterweise) mit Registrierung plus fixen Abstellplätzen (wo die Räder nur dann entnommen werden können, wenn man sich auch registriert hat - was in Sachen Haftung natürlich klarer ist, als ein Rad irgendwo frei hinzustellen) deutlich erfolgreicher.
Für die neuen Anbieter gilt somit: Das Chaos und die Beschädigungen werden wohl anhalten, bis fixe Abstellplätze definiert sind - da hilft die moderne GPS-Ortung nur bedingt. Einerseits ist die Stadt Wien diesbezüglich gefragt, andererseits sollten sich alle Anbieter wohl auch an einen Tisch setzen und gemeinsame (auch neue!) Fahrradabstellplätze plus die dazugehörige Technik definieren. Sonst wird das Abenteuer Wien für Ofo, Obike und Donkey Republic eine sehr teure (und kurze) Geschichte...
Ad hoc-Meldung - November 2017