Wiewohl sich die Umsätze aus dem Briefsegment weiter Jahr für Jahr reduzieren ("elektronische Substitution" wird das im Fachjargon genannt), bleiben die Umsatzzahlen der heimischen Post AG ziemlich konstant - das Paket kann weiterhin die Umsatzrückgänge beim Brief mehr als ausgleichen.
1,405 Mrd. Euro konnte die Post AG in den ersen 9 Monaten des Jahres 2017 umsetzen, damit liegt man um 2,1% besser als noch im Vorjahr. Dies allerdings nur, wenn man die im Vorjahr verkaufte trans-o-flex (ein jahrelanger Verlustbringer) rausrechnet, mit deren Teilumsatz aus 2016 verglichen liegt der Umsatz noch 7% unter 2016.
Der schrittweise Wegfall des Briefes zeigt sich im Segment "Brief, Werbepost und Filialen" mit einem Umsatzrückgang von 2,2% auf 1,0546 Mrd. Euro, im Paketsegment (plus Logistik) läuft hingegen das Business fein und der Umsatz (sieht man hier sinnvollerweise von den Zahlen mit der verkauften trans-o-flex ab) zog um satte 17,8% auf 350 Mio. Euro an.
Die große Kohle verdient die Post aber nach wie vor mit dem Brief: Dieses Segment liefert in Sachen EBIT einen positiven Beitrag von 200 Mio. Euro, das Paketsegment liegt hier noch bei bescheidenen 28,9 Mio. Euro...
Deutlich reduziert hat die Post auch den Personalaufwand, der um 5,1% sank - auch hier hinterlässt die trans-o-flex im Jahresvergleich 2016-2017 noch Spuren.
Unter dem Strich konnte die Post nach 9 Monaten 2017 ein EBT von 140,6 Mio. (nach 134,2 Mio.) erzielen und das Periodenergebnis stieg von 100,5 Mio. Euro auf 105,9 Mio. an - alles in Butter also für die Post und deren Aktionäre.
Die Aktie der Post lag zuletzt bei 38 Euro (Höchstkurse 2015 mit 46 Euro) - ob der zu erwartenden hohen Dividende und der guten Konjunkturaussichten könnte man sich diesen Dividendenwert an schwachen Tagen sogar wieder ins Depot holen. Weitere Konkurrenz am umkämpften Zukunftsmarkt Paket ist derzeit nicht in Sicht, einzig die -noch offenen- Troubles mit der türkischen Aras-Cargo sowie in Sachen Kooperation mit der BAWAG-PSK lassen Fragen offen und bergen wohl auch Risken.
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Ad hoc-Meldung - November 2017