Auf den Bergen liegt schon der erste Schnee und die Wintersaison 2017/2018 läuft gerade an. Da kommt die Statistik Austria mit den neuen Zahlen für den Sommertourismus 2017 gerade recht und macht gute Laune: Der Sommertourismus in Österreich (läuft vom Mai bis in den Oktober) hat sich nämlich wieder sehr gut bis ausgezeichnet entwickelt.
Die Schwäche vieler typischer Sommerurlaubsdestinationen (Türkei, Nordafrika) und auch die wirtschaftlich sehr solide Entwicklung in vielen Top-Herkunftsländer haben dem Sommertourismus Österreichs mit 23,9 Mio. Ankünften (+4,2%) wieder einen neuen Rekord bei den Ankünften beschert. Da aber die Urlauber immer spontaner kommen und auch kürzer bleiben, reicht das für einen Rekord bei den (wirklich relevanten) Nächtigungen aber noch nicht ganz aus: 74,87 Mio. Nächtigungen sind der beste Wert im neuen Jahrtausend und ein Plus von 2,7% gegenüber dem schon starken Vorjahr.
Damit fehlt auf die "Paradieszeiten des österreichischen Sommertourismus", die 1980er und frühen 1990er-Jahre aber gar nicht mehr so viel: Bei 78,23 Mio. Nächtigungen liegt der Rekord aus dem Sommer 1980, läuft der Trend auch in den nächsten Jahren ähnlich gut, ist sogar diese Traummarke wieder drin.
Wichtig dabei ist natürlich, dass die Gäste aus dem Ausland weiter gerne nach Österreich kommen: 52,51 Mio. der Nächtigungen entfielen nämlich auf Ausländer (ein Plus von 3,6%), 22,36 Mio. auf Inländer (+0,5%). Insbesondere die deutschen Gäste darf man nicht verärgern bzw. es gilt der deutschen Wirtschaft die Daumen zu drücken: Mit 27,8 Mio. Nächtigungen absolvierten die Germanen nämlich rund 37% aller Nächtigungen in Österreichs Beherbergungsbetrieben, das Plus von 3,5% bei den Deutschen lässt die Statistik erst so richtig gut aussehen!
Mit 3,89 Millionen Nächtigungen (-0,7%) sind die Niederländer wieder zweitwichtigstes Herkunftsland, dann folgen die Schweiz (plus Liechtenstein), bei der (nach zuletzt guten Jahren) ebenfalls ein Minus (2%) bei den Nächtigungen (2,70 Mio.) festgestellt wurde. Auf Platz 4 der ausländischen Gäste liegen die Italiener, die mit 1,7% endlich wieder ein Plus hinlegen konnten (1,80 Mio. Nächtigungen). Mit dem United Kingdom sieht es derzeit nicht nur in Sachen Europa schlecht aus - auch die Nächtigungen von Briten fielen um 1% auf 1,33 Mio.
Gute Zahlen gibt es weiterhin aus dem Osten: Ungarn (+9,6%, Platz 10), Polen (+11,6%, Platz 11) oder Tschechien (+5,2%, Platz 8) legen weiterhin zu und werden wohl schon in wenigen Jahren stagnierende Länder wie Belgien (-2,6%, Platz 7) in der Liste der Top-Herkunftsländer nach hinten schieben.
Erfreulich auch der Zuwachs bei US-Amerikanern (+9,1%, Platz 6), auch Russland kommt schön langsam aus der Krise bzw. dem Sanktionsstreit raus (zumindest in Österreich, wo man sich bei den Russen gerne anbiedert), was ein Nächtigungsplus im Sommer von 27,2% zeigt. Mit Platz 13 ist Russland aber noch ein überschaubar wichiges Herkunftsland...
Lieblingsbundesland Österreichs in Sachen Tourismus ist nach wie vor Tirol: Mit 21,11 Mio. Nächtigungen konnte man dort ein Plus von 1,8% verzeichnen.
Ausgezeichnet lief der Sommertourismus auch in Salzburg, wo man sich um 3,3% auf 12,99 Mio. Nächtigungen steigern konnte. Platz 3 geht an Kärnten, wo mit 9,56 Mio. Nächtigungen ein erfreuliches Plus von 3,6% zu Buche stand. Die schlechten Jahre im Zuge der Haider-Regierung sind also vorerst in Kärntens Tourismus etwas kompensiert - aber wer weiß, was unser südlichstes Bundesland da wieder demnächst wählt...
Auf Platz 4 dann Wien mit einem Plus von 3,6% auf 8,85 Mio. Nächtigungen. Auch in den anderen Bundesländern gab es zumeist Zuwächse, wobei dieser in Niederösterreich mit 4,1% besonders hoch ausfiel. Einzig das Burgenland blieb mit 2,09 Mio. Nächtigungen unverändert.
2017 scheint ein neuer Jahresrekord im Tourismus fast schon fix: Von Jänner bis Oktober 2017 verzeichnete man mit 128,98 Mio. Nächtigungen einen absoluten Höchstwert (+2% zum Rekord-Vorjahr 2016), die Buchungslage ist gut, der Winter ist auch fast schon überall da (für Spontanbesuche wichtig).
Die 140,8 Mio. Nächtigungen plus 41,5 Mio. Ankünfte aus dem Vorjahr werden demnach mit einem starken Dezember 2017 wohl klar übertroffen.
Einen Zahlenvergleich zum Sommertourismus in Österreich finden Sie hier: Sommertourismus Österreich
Und hier finden Sie die letzten Zahlen des Wintertourismus der Alpenrepublik: Wintertourismus Österreich
Die Gesamtzahlen: Tourismuszahlen Österreich
Ad hoc-Meldung - November 2017