Auf die Bilanzen 2017 müssen wir ja noch ein wenig warten, die EVN hat ob des schiefen Geschäftsjahres (2016/2017 endete am 30. September 2017) aber schon die ersten Zahlen parat. Und die sehen (erwartungsgemäß) durchaus gut aus.
Ein starker Winter im Vorjahr erhöhte den Umsatz der EVN um 8,3% auf 2,22 Milliarden Euro. Sowohl in Österreich als auch in Bulgarien bzw. Mazedonien (wo die EVN stark vertreten ist) konnten die Absatzmengen deutlich erhöht werden.
Die Stromerzeugung stieg um 3,3% auf 6.059 GWh an, 2.094 GWh sind davon erneuerbare Energie, 3.966 GWh werden der Wärmekraft zugeordnet.
Neben der für einen Energieversorger (Gas, Strom, Wärme) günstigen Witterung kam auch noch die positive Einigung in einem Rechtsstreit mit der bulgarischen Elektrizitätsgesellschaft NEK hinzu, welche auch deutlich mithalf, das EBIT um 33,2% auf 346,9 Mio. Euro zu steigern und vor allem den Gewinn für das Geschäftsjahr um 60% auf 251 Mio. Euro zu erhöhen.
Ein sehr positiver Nebeneffekt: Die Nettoverschuldung der EVN konnte im abgelaufenen Geschäftsjahr um 20,4% auf 1,21 Mrd. Euro gesenkt werden.
Ob der außergewöhnlich guten Zahlen (die den positiven Einmaleffekt aus Bulgarien beinhalten) wird auch die Dividende erhöht: Von den (schon netten) 0,42 Euro pro Aktie geht es auf 0,44 Euro hinauf, dazu kommt noch eine Sonderdividende von 0,03 Euro, sodass (so die HV zustimmt, das ist aber nur Formsache) es immerhin 0,47 Euro Dividende gibt, was die EVN weiterhin zu einer Aktie mit der stärksten Dividenrendite in Wien macht.
Für das nun begonnene Geschäftsjahr 2017/2018 gibt man sich seitens EVN noch vorsichtig und schätzt sich hier zwischen dem Ergebnis aus 2015/2016 (156 Mio. Gewinn) und 2016/2017 (251 Mio.) ein.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr waren die Preise für Grundlaststrom auf den Terminmärkten nach wie vor sinkend, die Sportmarktpreise für Grundlaststrom sowie auch Spitzenlaststrom stiegen hingegen schon deutlich an. Gut möglich, dass nach einigen Jahren des Billigstroms 2018 wieder höhere Preise erzielt werden, welche sich früher oder später auch bei den Endkunden (nicht nur der EVN) finden werden.
Für die EVN war das letzte Jahre jedenfalls ziemlich fein, die Aktie hat sich (auch im allgemein guten Börsenumfeld) von knapp über 11 Euro auf fast schon 15 Euro erhöht. Im Vergleich mit dem -ebenfalls börsenotierenden- Verbund scheint aber bei der EVN durchaus noch Luft nach oben vorhanden, daher ist die EVN auch fixer Bestandteil im aktuellen Geldmarie-Depot.
Geldmarie-Linktipp:
Ad hoc-Meldung - Dezember 2017