Es ist durchaus eine Überraschung: Nachdem in Deutschland das Bieterverfahren für die Konkursmasse der Fluglinie Niki (ging im Dezember nach der Pleite des Inhabers Air Berlin selbst in Insolvenz) noch zugunsten der spanischen Vueling (eine Tocher der British-Airline-Mutter IAG) ausging, ging nunmehr bei der "österreichischen Runde" der Zuschlag an Niki Laudas "Lauda Motion", die auch noch den Reiseveranstalter Thomas Cook sowie dessen Flugtocher Condor an Board hat.
Der nächtens in Wien tagende Gläubigerausschuss gab damit Lauda Motion den Vorzug gegenüber Angeboten von IAG und Ryanair - nach der örtlichen Verlegung nach Wien und der Wiederholung des Bieterverfahrens darf man wohl damit rechnen, dass seitens IAG der Ärger nun groß ist.
Niki Lauda beginnt damit nun seine vierte Episode als Airline: Schon 1979 war die erste (nicht erfolgreiche) Version der Lauda Air an den Start gegangen, Lauda fuhr dann noch ein paar Jahre im Kreis (und holte sich den 3. Weltmeistertitel in der Formel 1), um dann die 2. Version der Lauda Air deutlich größer (aber wirtschaftlich nicht sehr erfolgreich) zu machen.
2002 war dann mit Lauda Air aber Schluss und die AUA erwarb die da schon defizitäre Airline (und "verschluckte" sich auch folglich daran), Niki Lauda hingegen erwarb schon 2003 aus der Konkursmasse der Aero Lloyd Austria einige Flieger und startete 2004 mit "flyniki" wieder durch. Mit deutlich günstigerer Kostenstruktur war diese Airline dann gut unterwegs und wurde als "NIKI" dann 2011 gewinnbringend an die damals noch expansionshungrige (aber fast laufend defizitäre) Air Berlin verkauft.
Nun also das durchaus überraschende Comeback von Niki Lauda in der Urlaubsfliegerei - für den heimischen Standort sowie auch für den Flughafen Wien sicher gute Nachrichten. Auch in Sachen Preise und Monopol (die Lufthansa dominiert in Wien mit AUA und Eurowings ziemlich den Markt) ist es kein Fehler, hier wieder eine zusätzliche Airline stationiert zu haben.
Schon im März möchte NIKI mit Niki wieder abheben - ob dafür die Strukturen schon stehen und auch ausreichend Personal (das ja die letzten Wochen und Monate schon viel Zeit hatte, über einen Wechsel nachzudenken...) zur Verfügung steht, bleibt abzuwarten.
Für Niki Lauda galt schon bei der Formel-1-Karriere: Sag niemals Nie!;-)
Ad hoc-Meldung - Jänner 2018