Die heimische Post AG hat sich auch 2017 wieder recht fein entwickelt und hat in einem relativ unspektakulären Geschäftsjahr weiterhin Trendfolge betrieben: Briefumsatz schrumpft, Paketumsatz zieht kräftig an.
In Summe konnte man 2017 1,939 Mrd. Euro Umsatz einfahren, ein Plus von 2,3% zum Vorjahr (1,896 Mrd.). Hier gilt es allerdings zu beachten, dass man die 2016 verkaufte trans-o-flex nicht zum Vergleich herangezogen hat, sonst wäre ein Minus resultiert.
Der Bereich "Brief, Werbepost und Filialen" verlor auch 2017 wieder Umsatz: Nach 1,479 Mrd. im Jahr 2016 waren es 2017 nur noch 1,448 Mrd. Euro - ein Minus bei den Briefen um 5% war hier primär ausschlaggebend über den sich fortsetzenden Trend.
Der Bereich "Paket und Logistik" hingegen war auch 2017 wieder ein "Bringer": Das Volumen zog hier um 17,7% von 421 Mio. Euro auf 496 Mio. an und konnte damit den Mengenverlust im Briefgeschäft deutlich kompensieren. Der Trend zum Internetshopping lässt hier die Post auch für die Zukunft hoffen - insbesondere, da man beim Paket gar um 20% auf 97 Mio. Sendungen zulegen konnte und den Marktanteil sogar von 45% auf 47% steigern konnte. Beachtlich für einen ehemaligen Monopolisten!
Auch die Gewinnzahlen sehen solide aus: Das EBIT wurde um 2,7% auf 208 Mio. Euro gesteigert, das vorläufige Periodenergebnis (endgültige Zahlen am 15.3) zog von 153 Mio. Euro auf 165 Mio. Euro an. Das Ergebnis pro Aktie lag damit bei 2,45 (nach 2,26 Euro) - gut möglich, dass die Dividende wieder (wie 2016) bei rund 2 (üppigen) Euro liegt.
Angesichts eines aktuellen Kurses von 39,26 Euro ist das eine sehr attraktive Dividendenrendite - gerade in etwas unsicherer werdenden Zeiten an den Börsen scheint die Post da noch einen Blick wert.
Aktuelle Risken: Um den Streit mit dem türkischen Partner Aras Kargo ist es derzeit ruhig, Ende 2019 endet die Kooperation mit der BAWAG (die Post wird hier wohl aber weiterhin Finanzdienstleistungen abbieten), eigene Paketdienste von Paketmacht Amazon (derzeit in Österreich aber noch nicht angedacht).
In Summe überwiegen aber eher die sonnigen Aussichten: Der Brief könnte 2018 wohl wieder rund 5% verlieren, ein zweistelliges Wachstum bei den Paketen wird's aber wohl wieder kompensieren.
Geldmarie-Linktipp:
Ad hoc-Meldung - Februar 2018