Der VVO Versicherungsverband Österreich veröffentlichte heute die Prämienzahlen 2017 der heimischen Versicherungen (vorläufige Zahlen). Und diese Zahlen sehen leicht besser aus als im Jahr davor (2016), von Jubeljahren sind die Versicherungen aber noch weit entfernt.
17,1 Milliarden Euro haben die österreichischen Versicherungen im Jahr 2017 insgesamt an Prämien eingenommen, ein Plus von 0,3% auf 17,1 Mrd. Euro. Im Jahr 2016 sind die Prämieneinnahmen noch um 2,1% gesunken - das leichte Plus darf man also durchaus positiv sehen, wiewohl (gemessen an der Inflation und der damit verbundenen, jährlichen Indexierungen/Prämienanpassungen) die Zahlen noch immer schwach sind.
Dem kleinen Prämienplus stehen 14,2 Mrd. Euro an Leistungen entgegen - die Auszahlungen der Versicherungen sind demnach um 3% gesunken, was wiederum für die Bilanzen durchaus positiv ist.
Für 2018 erwartet man sich (auch ob der zufriedenstellenden Wirtschaftsdaten) ein Plus von 3% (auf 17,3 Mrd. Euro) - eine durchaus herausforderde Prognose...
Prinzipiell würden die Zahlen der Versicherungen in Sachen Prämien ja gar nicht so übel aussehen. Die Sparte Lebensversicherungen verhindert derzeit aber nette Zuwächse: Auch 2017 sind hier die Prämieneinnahmen mit 5,8 Mrd. Euro wieder stark gesunken, 5,1% betrug das Minus 2017, 2016 waren es noch -9,1%.
5 Milliarden Euro an laufenden Prämien standen hier zu Buche (-1,7%), bei den Eigenerlägen (0,8 Mrd. Euro) fiel das Minus mit 20,8% noch deutlich stärker au. Auch 2018 erwartet man hier ein Minus und wäre schon froh, wenn dieses geringer ausfällt, als noch 2017. Wiewohl: Die Attraktivität der meisten Spar- und Vorsorgeprodukte im Lebensversicherung bleibt angesichts der niedrigen Zinsen (bei Altverträgen zahlen die Versicherungen derzeit sogar drauf) für Versicherungen und auch für Kunden weniger attraktiv. Gerade Fondspolizzen oder die Zukunftsvorsorge könnten hier derzeit halbwegs gut verkauft werden.
Gut lief 2017 das Schaden-Unfallgeschäft (z.B. Autoversicherungen, Haushaltsversicherungen, Rechtsschutzversicherungen etc.) - in dieser Hauptsparte konnte man mit 9,2 Mrd. Euro ein Plus von 3,2% erzielen. Negativ hier aber die höheren Leistungen, welche um 8,6% auf 6,1 Mrd. Euro anstiegen.
Jahrelang schon gut läuft die (kleine) Sparte Krankenversicherung: Zusatzversicherungen sind weiterhin gefragt (bei jenen, die sich diese auch leisten können) und somit betrug das Prämienvolumen 2017 hier 2,1 Mrd. Euro bzw. das Plus 3,7%.
Sowohl Schaden-Unfall-Versicherungen als auch Krankenversicherungen werden wohl 2018 wieder etwas zulegen - ob dieser Zuwachs das Minus bei den Lebensversicherungen kompensieren wird können und dann noch das angestrebte Plus von 3% resultiert, bleibt abzuwarten.
Geldmarie-Linktipp:
Ad hoc-Meldung - März 2018