2017 war für die heimischen Windkraftbetreiber ein feines Jahr. So auch für die Weinviertler Windkraft Simonsfeld AG, die heute ihre Zahlen für das Geschäftsjahr 2017 präsentierte. Und diese sehen (fast erwartungsgemäß) ziemlich prächtig aus:
Die Windkraft Simonsfeld AG ist eine der größten Windkraftbetreiber Österreichs und betrieb 2017 81 Kraftwerke (davon 80 Windkraftwerke, 78 davon in Österreich). Insbesondere ein starkes Jahresfinish von Freund Wind ließ die Erträge 2017 deutlich über Plan ausfallen, was sich natürlich auch sehr positiv auf die Bilanz des Unternehmens (im Besitz von 1.845 -zumeist privaten- Aktionären) ausgewirkt hat.
Stolze 463,6 GWh (nach 379,8 im Jahr davor) konnte man 2017 produzieren, dies bei einer installierten Leistung von 169,4 MW.
Der Umsatz konnte von 31,7 Mio. auf 37,49 Mio. Euro gesteigert werden (+18,3%), das EBIT fiel mit 11,76 Mio. Euro (nach 6,41 Mio.) fast doppelt so hoch aus wie im Jahr davor und der Gewinn explodierte von 1,77 Mio. Euro auf 5,94 Mio. Euro!
Aktuell ist der Ausbau der Windkraftwerke wieder Hauptthema des Unternehmens: 13 neue Windkraftwerke werden 2018 errichtet, bis diese ans Netz gehen, wird man aber noch ein wenig warten müssen: Erst ab November 2018 sind hier zusätzliche Stromerträge eingeplant, was dazu führt, dass man für 2018 nur mit 443,1 GWh Stromproduktion rechnet. Dies unter der Voraussetzung, dass der Wind durchschnittliche Erträge liefert - nicht wie im Jahr 2017 gar 107% der erwarteten Erträge. Ob der vielen neuen Kraftwerke, die erst 2018 und 2019 ans Netz gehen, sieht das für 2019 mit 538,2 GWh erwarteter Stromproduktion schon wieder anders aus...
Für 2018 plant man mit 34,6 Mio. Euro Umsatz auch deutlich weniger Umsatz als noch 2017 - einerseits kalkuliert man mit einem normalen Windjahr, andererseits fallen auch einige Kraftwerke aus der Einspeisevergütung und die neuen Kraftwerke sind wohl eher erst spät im Jahr 2018 Umsatzbringer. Die Zahlen von 2017 werden 2018 wohl kaum zu erwarten sein (wiewohl das natürlich auch der Wind bestimmt...), 2019 wird aber der Umsatz wohl wieder kräftig anziehen.
Die Aktionäre der WK Simonsfeld AG erhalten (so die HV zustimmt) wiederum 4 Euro pro Aktie als Dividende - bei 16,3 Euro Gewinn pro Aktie mag dies zwar wenig erscheinen, ist aber für langfristig denkende Aktionäre (wie die Geldmarie) durchaus sinnvoll: Die Verschuldung sinkt damit deutlich, teure Kapitalmaßnahmen sind kaum bzw. nur in deutlich geringerem Ausmaß notwendig.
Am Handelsplatz der WK Simonsfeld wird die Aktie derzeit um 172-175 Euro angeboten - im Vorjahr waren dies im April noch 132-133 Euro. Das tolle Jahr des Unternehmens hat sich (zurecht) also auch im Aktienpreis niedergeschlagen, so 2018 halbwegs ein feines Windjahr wird, scheint da sogar noch deutlich Luft nach oben.
Geldmarie-Linktipp:
Ad hoc-Meldung - April 2018