Mit der Salzburg AG (per 1.7.2018) hat ein Landesversorger schon die Strompreise (moderat) erhöht, es scheint derzeit sehr wahrscheinlich, dass schon im Herbst die nächsten Anbieter nachziehen werden: Der Strompreis an der Börsen hat nämlich zuletzt ziemlich zugelegt (aktuell 54,24 Euro pro MWh = 5,42 Cent pro KWh) und viele Anzeichen sprechen dafür, dass die Strompreisreise nach oben anhält.
Während Erdgas (eher im Winter zur Stromerzeugung wichtig) in den letzten 3 Monaten nur um 6% angezogen hat, hat sich der Ölpreis in den letzten 3 Monaten um 16% deutlicher erhöht. Im Jahresvergleich ist das weltweit wichtige Öl gar um 57% teurer geworden.
Aber auch die Erneuerbaren lassen 2018 bisweilen ein wenig aus: Das Windjahr in Deutschland und Österreich war in der ersten Jahreshälfte schwach (wirkt sich sofort auf die Tagespreise aus), Solarstrom läuft 2018 bisweilen durchschnittlich und auch die (für Österreich wichtige) Wasserführung der Flüsse ist bestenfalls durchschnittlich und wird über den Sommer wohl sogar noch deutlich sinken.
Dazu kommt auch noch im Herbst der künstliche Stromengpass zwischen Österreich und Deutschland und ein weiterhin leicht steigender Strombedarf - ein Mix, der die Rechner in den Stromanbieterunternehmen wohl glühen lässt. Denn mittlerweile verdienen die Billiganbieter mit dem Strom kaum mehr Geld, nur die Stromerzeuger freuen sich über das absehbare Ende der langen Billigpreisphase.
Hatte beim Geldmarie-Strompreisvergleich lange Zeit Grünwelt Energie die Nase vorne, ist nunmehr Enstroga (deutsches Unternehmen mit Sitz in Wien) der neue Star in 8 von 9 Landeshauptstädten Österreichs. Einzig in Niederösterreich hat die oekostrom AG derzeit den Bestpreis.
Bei 5.000 kWh Stromverbrauch pro Jahr (ohne Einmalrabatte berechnet!) ist Enstroga überall billiger als der jeweilige Landes- oder Stadtversorger (in Linz sogar um 277,96 Euro, in Salzburg sind es nur 74,65 Euro, die man sich mit einem Wechsel sparen kann), in Klagenfurt muss man ob der höheren Grundkosten bei Enstroga 806,54 Euro zahlen, in Linz sind es deren nur 691,18 Euro.
Beim Grünstrom-Vergleich hat wieder ganz klar die oekostrom AG mit dem Tarif pure 2.0 den Bestpreis (der auch den "Dreckstrom" anderer Anbieter deutlich schlägt), bei 4.500 kWh Jahresverbrauch in Wien kostet der Spaß unveränderte 727,76 Euro. Dahinter die Stadtwerke Wörgl mit dem Tarif "SWEX", welcher 780,81 Euro im Jahr kostet.
Ein Stromanbieterwechsel ist aber nach wie vor sinnvoll - im Schnitt 100 bis 200 Euro (je nach Bundesland) können da pro Jahr schon eingespart werden. Meiden Sie derzeit aber vielleicht Floater-Tarife: Sollten die Strompreise nämlich an den Börsen nicht wieder sinken oder auch noch weiter steigen, zahlt man mit Floatertarifen deutlich mehr als mit Normaltarifen. Floatertarife sind nur dann ein Geschäft, wenn der Strompreis sinkt - und danach sieht es derzeit eher nicht aus.
Den aktuellen Vergleich der Strompreise in den Landeshauptstädten Österreichs gibt es hier zu finden: Strompreisvergleich Österreich.
Und hier gibt es noch die Bestbieter bei Ökostrom nachzulesen: Preisvergleich Ökostrom
Geldmarie-Linktipps:
Ad hoc-Meldung - Juli 2018