Für Windkraftwerkbetreiber war das erste Halbjahr 2018 ein ziemlich mieses Halbjahr: Die Stromerträge der Windkraftwerke liegen in ganz Österreich deutlich unter dem Plansoll (was sich übrigens auch über den Sommer fortgesetzt hat), die Erträge daraus halten sich demnach auch in Grenzen. So auch bei der oekostrom AG aus Wien, die bei den Planerträgen aus der Stromerzeugung zum Halbjahr 2018 um 17% zurückliegt. Was dann gleich einmal zu einem Minderertrag von rund 300.000 Euro führen kann...
Extrem wenig Wind, massiver Anstieg der Strompreise (die oekostrom AG verkauft mehr Ökostrom, als sie selbst produziert) und auch eine ziemlich kompetitative Konkurrenzsituation im Vertrieb (mittlerweile gibt es in Österreich 120 Stromanbieter!) - keine guten Vorzeichen für eine feine Bilanz, möchte man meinen.
Und doch sieht das Halbjahresergebnis der oekostrom AG-Gruppe (nach Fremdanteilen) gar nicht so übel aus: 349.000 Euro Gewinn (nach 549.000 Euro im Vorjahr), 15 Mio. Euro Umsatz (14,39 Mio. im Vorjahreszeitraum) und ein EBIT von 717.000 Euro (nach 1,125 Mio. davor) sind durchaus beruhigende Zahlen und zeigen, dass das Unternehmen auch mit negativen Szenarien recht gut umgehen kann.
Trotz Schleuderpreisen am Markt ist es dem Unternehmen gelungen, die Kundenbasis weiter auszubauen. Nach 54.000 Zählpunkten im Vorjahr sind es derzeit rund 57.000 Zählpunkte, zum Jahreswechsel 2017/2018 waren es noch 55.988 Zählpunkte gewesen. Aktionspreise vergangener Jahre sind aber natürlich spürbar - die Strompreisschnäppchenjäger (denen die Stromherkunft wurscht ist und für die nur der Preis relevant ist) verabschieden sich, der Stamm nachhaltig denkender Stromkonsumenten hält sich aber solide.
Für 2018 erwartet man aber immer noch ein Ergebnis auf dem Niveau der Vorjahre - dazu muss aber wohl auch der Wind ein wenig zulegen und es dürfen keine gröberen Probleme (z.B. Getriebetausch bei Kraftwerken) auftreten. A la longue wird man (als Produzent) auch von den steigenden Strompreisen profitieren, derzeit gilt es natürlich im Vertrieb die Preiserhöhungen ohne wesentliche Kundenverluste durchzubringen.
Die Aktie (nur außerbörslich am eigenen Handelsplatz des Unternehmens zu erwerben) der oekostrom AG hat sich im Vorjahresvergleich sehr gut entwickelt: 2017 zahlte man im 1. Halbjahr noch durchschnittlich 98 Euro pro Aktie, 2018 waren es deren schon 107 Euronen. Aktuell ist die Preisspanne zumeist schon zwischen 115 und 125 Euro.
Geldmarie-Linktipp:
Ad hoc-Meldung - September 2018