Die Marke "Stromify" ist ein Pilotprojekt der Vorarlberger Kraftwerke AG (VKW), welches -wie heute bei vielen Landesversorgern üblich- bisweilen Dienstleistungen und Produkte wie Energiemanager, Photovoltaikanlagen, Wechselrichter, Batteriespeicher, Wallboxen oder Heizstäbe anbietet. Nun haben sich die Vorarlberger aber auch einer durchaus zukunftsträchtigen Sachen angenommen: Dem Direktverkauf von regionalem Ökostrom an interessierte Kunden.
Lebensmittel werden heute schon sehr gerne direkt ab Hof (vom Produzenten) verkauft. Nachdem Strom aus der Steckdose aber bekanntlich kein Mascherl hat, darf man schon sehr gespannt sein, ob das neue Projekt der VKW (via Stromify) auch genügend Anhänger findet:
Ab sofort kann man sich auf stromify.at (siehe Linktipp) nämlich aussuchen, welcher Ökostromproduzent den eigenen Strom liefert. Stromify stellt dafür einen Marktplatz zur Verfügung, auf welchen sich die Stromproduzenten präsentieren, der Kunde kann sich dann einen Produzenten selbst aussuchen.
Zum Start kann man unter 3 Produzenten wählen: Biomasse, Photovoltaik und Kleinwasserkraft aus Vorarlberg stehen vorerst maximal 200 Kunden zur Verfügung. Darüber hinaus werden auch weitere Ökostromproduzenten gesucht.
Der große Vorteil für die Ökostromlieferanten/Ökostromproduzenten: Sie erhalten zu 100% den Preis, den die Kunden zahlen - damit also deutlich mehr, als sie via Eigenverkauf erzielen würden. Dazu kommen natürlich auch noch die üblichen Netzgebühren (für die VKW) sowie die Abgaben und Steuern - welche in der Regel leider rund 2/3 des Gesamtpreises ausmachen.
Ob dieses Pilotprojekt der VKW Erfolg haben wird, ist noch unklar - dazu müssten einmal zumindest 200 Vorarlberger Haushalte bereit sein, auch ein wenig tiefer in die Tasche zu greifen, als es beim VKW-Ökostrom der Fall ist. So zahlt man für den "persönlichen" Biomasse-Strom pro Monat um 5,6 Euro mehr, für Photovoltaik sind es 4 Euro und bei der Kleinwasserkraft 7,1 Euro.
Gelingt dieses amitionierte und mutige Projekt, ist ein Nachahmen in anderen Bundesländern durchaus wahrscheinlich - und könnte damit sogar eine kleine "Stromvertriebsrevolution" auslösen. Wäre kein Fehler...
Nachtrag Ende November 2018: Der Erstversuch ist gescheitert - nur 46 Unterstützer dieser guten Idee konnten gefunden werden. Wohl ist es am Mehrpreis gelegen, welche Konsumenten noch nicht bereit sind, für lokalen Strom zu zahlen...
Geldmarie-Linktipp:
Ad hoc-Meldung - September 2018