Brummt die Weltwirtschaft, freut sich auch der Mineralölkonzern - und als solcher hat die heimische OMV in den letzten Jahren viele Hausaufgaben erledigt, die das Ergebnis 2018 wohl wieder in die Milliardengewinnzone führen wird. Nach dem 3. Quartal 2018 liegt der Periodenüberschuss der OMV jedenfalls schon bei 1,2 Mrd. Euro.
Schon 2017 konnte man schon einen "kleinen" Gewinn von 435 Mio. Euro erzielen, 2016 fuhr man ein Minus von 403 Mio. Euro ein und 2015 war mit einem Verlust von 1,1 Mrd. besonders übel.
Dazwischen hat der Ölpreis aber kräftig nach oben gedreht (Brent-Öl lag zuletzt zumeist zwischen 75 und 80 Dollar das Barrel) und das eigene Portfolio gedreht: Primär waren es Zukäufe in Abu Dhabi bzw. Russland, Verkäufe in der krisengeschüttelten Türkei.
Trotz Wegfall der Türkei-Umsätze wurde der Umsatz der OMV in den ersten 3 Quartalen 2018 um 6% auf 16,29 Mrd. Euro gesteigert. Das EBIT verbesserte sich von 1,10 Mrd. auf 2,265 Mrd. Euro und der Periodenüberschuss konnte gar von 432 Mio. Euro auf 1,2 Mrd. Euro erhöht werden.
Das Ergebnis pro Aktie stieg damit von 0,38 Euro auf 2,54 Euro und lässt damit auch eine höhere Dividende für 2018 erahnen, die OMV hat sogar in den letzten (schwachen) Jahren Dividende gezahlt, die sie in den jeweiligen Höhen gar nicht verdient hatte...
Durch Zukäufe in Abu Dhabi und Russland stieg die Nettoverschuldung von 450 Mio. Euro auf aktuell 2,306 Mrd. Euro - für einen derartigen Konzern aber nicht wirklich hoch. Die Mitarbeiteranzahl sank von 20.747 auf 19.978 Personen - dies liegt nach wie vor am Stellenabbau der seinerzeit massiv überbesetzten rumänischen Petrom.
Die Produktion stieg um 65 kboe/d auf mittlerweile 406 kboe/d - und wird ob der jüngsten Zukäufe 2019 wohl noch weiter anziehen. Auch die Produktionskosten pro boe konnten um 22% auf 6,8 Dollar gesenkt werden.
Gesunken sind hingegen die Raffeneriemargen und auch die Erdgas-Verkaufsmengen (81,04 TWh) - dies hängt allerdings primär mit den Verkäufen in der Türkei zusammen, in Deutschland hingegen wurde deutlich mehr Gas verkauft. Auch die Nettostromerzeugung sank ob des Türkei-Ausstiegs von 5,19 TWh auf 3,58 TWh.
In Summe sind das erwartet gute Zahlen, die für 2019 noch bessere Zahlen erwarten lassen - vorausgesetzt natürlich, dass der Ölpreis weiterhin hoch bleibt und auch die Konjunktur nicht einbricht.
Die OMV-Aktie ging gestern mit knapp unter 47 Euro aus dem Handel, der Höchststand lag 2018 schon bei 55 bis 56 Euro. Läuft die Weltwirtschaft weiter solide, sind Preise über 50 Euro keinesfalls zu teuer...
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Ad hoc-Meldung - Oktober 2018