In den späten 1970ern und den frühen 1980ern erreichte der Sommertourismus Österreichs seinen (bisherigen) Höhepunkt: 1980 konnte der Sommertourismus in Österreich 78,23 Mio. Nächtigungen erreichen, eine Zahl, die bis heute den Rekord darstellt. Geburtenstarke Jahrgänge aus Deutschland fuhren mit den (ebenso geburtenstarken) 1960er-Jahre-Kindern auf Sommerurlaub in die Alpenrepublik und sorgten für volle Hütten. Dann aber wurden die Flugreisen so richtig en vogue und die Kinder immer weniger - und der Sommertourismus in Österreich fiel stark zurück.
Mit einem Anteil von 53% der Gäste aus dem Ausland sind die deutschen Urlauber in Österreich im Sommer nach wie vor die mit Abstand wichtigste Gruppe. Da auch 2018 den Germanen der Sommerurlaub in Österreich gefiel, stieg die Zahl deren Nächtigungen um nette 2,6% auf 28,57 Mio.
Eine sehr solide Grundlage für die im Sommer 2018 (Mai bis Oktober) erzielten 76,74 Mio. Nächtigungen, welche um 2,3% gesteigert werden konnten. Die Zahl der Ankünfte ist um 3,1% auf 24,67 Mio. gezählte Sommerankünfte gestiegen - ein neuer Rekord. Nachdem die Menschen dieser Tage aber deutlich spontaner anreisen und auch kürzer bleiben, fehlt beim Nächtigungsrekord noch ein kleines Stückchen.
Läuft die Konjunktur aber weiter gut und die Deutschen bleiben uns hold, könnte 2019 sogar der historische Sommerrekord fallen: 2016: 72,92 Mio., 2017: 74,87 Mio., 2018: 76,74 Mio - da sind die besagten 78,23 Mio. schon in Reichweite!
22,84 Mio. Nächtigungen entfielen im Sommer 2018 auf Inländer, das ist ein Plus von 2%. Noch besser lief es mit Gästen aus dem Ausland, wo mit 53,89 Mio. Nächtigungen ein Plus von 3,4% gegenüber dem Sommer 2017 erzielt werden konnte.
Bei den wichtigen Herkunftsländern der Touristen legte vor allem die Anzahl der Tschechen(-Nächtigungen) um 11,1% kräftig zu, auch den Ungarn geht es scheinbar nicht so schlecht - da waren es um 8,5% mehr Nächtigungen. Auch das United Kingdom legte vor dem BREXIT noch um 2,4% zu - man darf schon gespannt sein, ob der BREXIT 2019 auch das Urlaubsverhalten ändert.
Etwas weniger Nächtigungen kamen im Sommer 2018 von Italienern (-2,0%), Niederländern (-1,2%) sowie aus Schweiz und Liechtenstein (-1,1%). Das Minus dieser Länder konnte aber durch die steigende Reiselust der ehemaligen Ostblockländer sowie auch des boomenden Tourismus aus Asien locker kompensiert werden. Auch in den nächsten Jahren ist hier (so nicht die Weltwirtschaft einbricht) weiterhin ein Zuwachs zu erwarten.
Länderranking: 1. Deutschland, 2. Niederlande, 3. Schweiz und Liechtenstein, 4. Italien, 5. UK, 6. Tschechien, 7. USA, 8. Belgien, 9. Frankreich, 10. Ungarn, 11. Polen (+11,2%).
So wie VW die heimischen KFZ-Zulassungsstatisiken fast schon ewig dominieren und die Laune der deutschen Urlaubsgäste wohl weiterhin die Tourismussaison gut oder schlecht ausfallen lassen wird, so dominiert als Lieblingsdestination der Urlauber (ob Sommer oder Winter) weiterhin das Bundesland Tirol.
21,78 Mio. Nächtigungen wurden in Tirol im Sommer verzeichnet - ein nettes Plus von 2,9 Prozent. Auch Salzburg (der ewige Zweite im Ranking) darf sich über einen Zuwachs von 2,5% auf 13,32 Mio. Nächtigungen freuen. Nr. 3 ist (noch) Kärnten mit 9,58 Mio. Nächtigungen - der Zuwachs fiel mit 0,1% aber eher bescheiden aus. Durchaus möglich, dass Wien (9,20 Mio. Nächtigungen und 3,9% Plus) Kärnten im Sommertourismus schon bald vom Stockerl stößt - der Städtetourismus wächst derzeit weltweit ziemlich ungebremst...
Den besten Zuwachs verzeichnete 2018 Oberösterreich mit 5,1%, Burgenland musste hingegen sogar ein Minus hinnehmen: -0,5% Nächtigungen.
Nachdem schon die Wintermonate Jänner bis April 2018 fein gelaufen sind, zählt man seitens Statistik Austria vom Jänner bis Oktober 2018 nette 133,2 Mio. Nächtigungen - das ist ein Plus von 3,2% gegenüber dem Rekordjahr 2018.
So nicht die letzten beiden Monate des Jahres (November, Dezember) total in die Hose gehen (und es sieht eher gegenteilig aus), wird die Rekordzahl aus 2017 (144,4 Mio. Nächtigungen) 2018 locker und weit überboten.
Der Tourismus in Österreich brummt also weiter. Gut so.
Einen Zahlenvergleich zum Sommertourismus in Österreich finden Sie hier: Sommertourismus Österreich
Und hier finden Sie die letzten Zahlen des Wintertourismus der Alpenrepublik: Wintertourismus Österreich
Die historischen Gesamtzahlen: Tourismuszahlen Österreich
Ad hoc-Meldung - November 2018