Ein durchaus bemerkenswertes Crowdinvesting ist gerade beim Berliner Crowdinvestingportal "Companisto" gestartet. Die Companisto GmbH hat den Behördenhürdenlauf erfolgreich gemeistert und darf nunmehr (via Companisto Wertpapier GmbH) auch depotfähige Aktien via Crowdinvesting anbieten - der öffentliche Startschuss dazu erfolgte nun am 5.12.2018 gemeinsam mit der Ameria AG.
Es handelt sich dabei um das erste Aktien-Crowdinvesting in Deutschland - aber nicht im deutschsprachigen Raum: Im April 2017 hat nämlich CONDA mit der heimischen oekostrom AG eine Kapitalerhöhung (rund 1 Mio. Euro) durchgeführt. Der Unterschied zum aktuellen Aktien-Crowdinvesting: Bei der oekostrom AG wurden die Aktien nicht ins Wertpapierdepot eingebucht (derzeit ist da nur außerbörslicher Handel möglich) sondern diese wurden via Sammelurkunde verbrieft, was dann doch ein wenig Papierkram mit sich bringt.
Zeichnet man hingegen nun auf Companisto die Aktien der Ameria AG (ein Digitalisierungs-Start-Up aus Heidelberg, der auf Companisto schon 2 Finanzierungsrunden absolviert hat), werden diese Aktien ins Wertpapierdepot eingebucht. Die Aktien erhalten eine Wertpapierkennnummer bzw. eine ISIN (Internationale Wertpapierkennnummer), ein Handel an der Börse ist aber derzeit mangels Notiz noch nicht möglich. Würde aber Ameria diese dereinst beantragen, könnte man sofort via Börse kaufen/verkaufen.
2,96 Mio. Euro hat Ameria schon im Vorfeld der öffentlichen Zeichnungsphase gesammelt, nun sind auch die Kleinanleger an der Reihe. Schon 134 Personen haben auf Companisto in den ersten Stunden Aktien (zum Preis von rund 260.000 Euro) gezeichnet, das Aktien-Crowdinvesting könnte demnach durchaus ein Erfolg werden. Bis 8 Mio. Kapital werden in dieser Finanzierungsrunde maximal von Ameria aufgenommen.
Für die Crowdinvestoren bleibt das Risiko bei derartigen Investments jedenfalls auch als Aktionär gleich: Ein Totalverlust ist natürlich weiterhin möglich!
Sehr gespannt darf in der Szene nun auf Companisto blicken: Wird dieses Funding ein Erfolg und kann man auch folgend viele eigenkapitalhungrige Start-Ups finden, die den Weg als Aktiengesellschaft gehen wollen, könnte sich Companisto ob vorhandener Expertise als Eigenkapitalfinanzierer hier quasi als Börsezubringer für AG's etablieren, welche für eine Börsenotiz noch zu klein sind, sich aber trotzdem Wachstumskapital besorgen wollen.
Geldmarie-Linktipp:
Ad hoc-Meldung - Dezember 2018