Ein Geschäftsjahr mit Höhen und Tiefen ging per 30. September 2018 (= "schiefes Geschäftsjahr") für den Landesversorger Niederösterreichs, die EVN, mit durchaus soliden Zahlen zu Ende - wiewohl da und dort auch ein Minus zu verzeichnen war.
Nachdem der Winter 2017/2018 in Sachen Kälte (die für einen Strom- und Gasversorgen nicht unwesentlich ist) nicht an das starke Vorjahr herankam (insbesondere in Bulgarien war der Winter deutlich wärmer), ging der Umsatz um 6,5% auf nunmehr 2,07 Mrd. Euro zurück.
Deutlich verbessern (auch durch Einmaleffekte) konnte man hingegen das EBIT, welches 392,9 Millionen beträgt (+13,3%) und damit den besten Wert seit vielen Jahren darstellt. Auch das Ergebnis im Geschäftsjahr 2017/2018 fiel leicht postiv aus: 254,6 Mio. Euro (+1,4%) sind es Gewinn geworden - womit man die Dividende mit 0,47 Cent (0,44 Cent plus 0,03 Cent) pro Aktie gleich belässt.
Sehr solide senken konnte man auch wieder die Nettoverschuldung des Unternehmens: Diese wurde um 249,5 Mio. auf 963,7 Mio. reduziert, der Schuldenabbau setzt sich damit weiterhin fort. Der Mitarbeiterstand blieb mit 6.831 (Vorjahr 6.840) nahezu gleich.
Die wesentlichen Einflussfaktoren im abgelaufenen Geschäftsjahr: Ein wärmerer Winter als der vergleichsweise sehr kalte Vorwinter (insbesondere in Bulgarien) reduzierte die Gasabsätze deutlich, dafür sind die Gaspreise sowie auch die Strompreise (an den Termin- und Sportmärkten) zwischenzeitlich stark gestiegen.
Die Verkaufszahlen im Geschäftsjahr 2017/2018: Die Stromerzeugung sank um 8,8% auf 5.526 GWh, dafür konnte mit 2.213 GWh deutlich mehr Strom aus erneuerbaren Energieträgern erzeugt werden. Der Stromverkauf an Endkunden ging um 0,7% auf 18.413 GWh zurück, der Gasverkauf reduzierte sich um 9,9% auf 5.178 GWh und der Wärmeverkauf fiel um 3,2% auf 2.219 GWh.
Für das gerade begonnene Geschäftsjahr 2018/2019 gibt man sich vorsichtig: Ein Konzernergebnis in der Bandbreite von 160 bis 180 Mio. Euro wird einmal anvisiert. Vielleicht hat man dabei ja auch schon die aktuelle Wasserführung der heimische Flüsse eingerechnet, die im angelaufenen 1. Quartal (Oktober bis Dezember 2018) ziemlich katastrophal war/ist.
Mit zuletzt 13,70 Euro pro Aktie ist die EVN derzeit so billig, wie schon lange nicht mehr: Vor einem Jahr kostete die Aktie noch 14,75 Euro und stieg zwischenzeitlich sogar auf 17,84 Euro an. Im Vergleich zur aktuell für mich deutlich überbewerteten Verbund-Aktie (diese hat sich in den letzten 12 Monaten verdoppelt) ist die EVN-Aktie derzeit sicher zu einem fairen Preis zu haben.
Geldmarie-Linktipp:
Ad hoc-Meldung - Dezember 2018