Nachdem Ende 2018 der Börsen der Marinomed AG verschoben werden musste (da krachten gerade weltweit die Kurse), dürfte der Börsengang der Linzer startup300 AG per 21.1.2019 deutlich einfacher werden: Da gibt es nämlich keine Kapitalerhöhung, es werden nur die bereits bestehenden Aktien an der Börse handelbar gemacht.
Dies erfolgt praktischerweise im am 21.1.2019 an der wiener Börse neuem Segment "direct market plus" (auch einen "direct market" wird es geben), als Referenzpreis pro Aktie wurden 10 Euro bekanntgegeben. Wird dieser Preis auch dann im Handel erzielt, würde die startup300 AG demnach mit 1.914.583 vorhandenen Aktien einen Börsenwert von rund 19 Mio. Euro repräsentieren.
Die startup300 AG ist ein 2015 von Michael Eisler und Bernhard Lehner (beide sind auch Vorstand) gegründetes Investorennetzwerk, welches derzeit rund 200 Aktionäre hat. Primär beteiligt man sich an digitalen Geschäftsmodellen und diesbezüglich -wie der Name schon verrät- an Start-Up's.
Ca. 40 Beteiligungen ist die startup300 schon eingegangen, darunter Unternehmen wie den Konferenzveranstaler Pioneers, das Crowdinvestingportal CONDA, den Start-Up-Campus factory300, die Hadi App, Waytation, musicbooking.com u.a.
Klassische Business Angels wie Hansi Hansmann, Hermann Hauser, Michael Altrichter, Niko Alm etc. sind in der startup300 investiert und unterstützen diese auch, 2018 wurde ein Umsatz von ca. 4 Millionen Euro erzielt. 2019 sollen es 6-7 Mio. Euro werden, ein Jahresabschluss für 2018 wird am Tag der Erstnotiz an der Wiener Börse zur Verfügung gestellt.
Ähnlich wie im Crowdinvesting ist ein Investment in derartige Unternehmen natürlich auch mit großen Risken verbunden - wiewohl hier natürlich auch schon einiges Erfahrung seitens Investoren vorhanden ist. Für Investorennetzwerke ist es natürlich sehr wichtig, dass sich aus einigen Beteiligungen auch wirklich erfolgreiche Unternehmen entwickeln - Garantien gibt es diesbezüglich natürlich genau Null.
Das Risiko wird zwar durch die Streuung der Beteiligung im Vergleich zum Einzelinvestment gesenkt, vice versa verringert sich im Erfolgsfall einer Beteiligung dann natürlich auch der Gewinn: A la longue muss man damit rechnen, dass die Mehrzahl der Investments ein Totalausfall wird, es gilt also auch, einige erfolgreiche Unternehmen im Portfolio der startup300 zu haben bzw. diese zu entwickeln.
Die Erstnotiz der startup300 AG passt jedenfalls wunderbar zum neuen "KMU-Börsensegment" der Wiener Börse, mögen sich noch viele Unternehmen finden, die diesen Weg gehen. Gut möglich, dass wir seitens startup300 früher oder später auch eine Kapitalerhöhung sehen und dass sich 2019 noch einige kleinere Aktiengesellschaften an die Wiener Börse wagen.
Geldmarie-Linktipp:
Ad hoc-Meldung - Jänner 2019