Alljährlich präsentiert Ende Februar der VVO (Versicherungsverband Österreich) die vorläufigen Prämienzahlen der heimischen Versicherungswirtschaften. Auch 2018 durfte sich die Branche über leichte Zuwächse freuen:
Betrug 2017 das Plus der Versicherungswirtschaft in Sachen Prämienaufkommen noch bescheidene 0,3%, so wurden 2018 immerhin 17,3 Mrd. Euro an Prämienvolumen registriert - ein Plus von 1,2% zum Vorjahr. Für 2019 erwartet die Branche wieder eine leichte Steigerung der Prämien, von 17,6 Mrd. (+1,5%) ist hier die Rede.
Begünstigt durch die gute Konjunktur im Jahr 2018 konnte man insbesondere im Hauptzweig "Schaden-Unfall" (= Autoversicherungen, Haushaltsversicherungen, Eigenheimversicherungen, Firmenversicherungen, Rechtsschutzversicherungen, Unfallversicherungen etc.) ein schönes Plus von 3,5% einfahren, dies entspricht stolzen 9,5 Mrd. Euro. Erfreulich (für die Versicherungen) auch der Rückgang bei den Leistungen, welcher 2,5% betrug und 5,9 Mrd. Euro ausmachte. 2019 rechnet der VVO in der Sparte mit weiteren Prämiensteigerungen von 3% auf 9,8 Mrd. Euro.
Erwartungsgemäß gut lief 2018 auch wieder die private Krankenversicherung: 2,2 Mrd. Euro sind ein Plus von 4,3%, 2019 möchte man auf 2,3 Mrd. Euro zulegen, was wohl auch gelingen wird.
Wiederum schwach lief 2018 die Sparte Leben: Lebensversicherungen leiden derzeit einerseits durch die niedrigen Zinsen, andererseits ist es auch um den Vorsorgegedanken recht ruhig geworden (warum auch immer...) und viele Menschen haben auch ihre prämienbegünstigte Zukunftsvorsorge vorzeitig rückgekauft...
5,6 Mrd. Euro Prämie in der Lebensversicherung sind ein Minus von 3,6%. Bei den laufenden Prämien fiel dieses mit 1,7% (4,9 Mrd. Euro) noch bescheiden aus, die Einmalerläge brachen wieder um 14,7% (auf 0,7 Mrd.) ein. Auch 2018 rechnet die Versicherungsbranche mit einem Minus, rund 2% werden hier prognostiziert.
Von Hochkonjunktur ist die Branche trotz Prämienzuwächsen weit entfernt, die 1,2% Zuwachs muss man angesichts der laufenden Index- und Inflationsanpassungen bei den Prämien eher als "Stagnieren" werten. Große Zuwächse sind wohl derzeit nur im Ausland (Osten) möglich...
Wäre nicht unintelligent seitens Politik, sich früher oder später ein paar Gedanken zum Thema privater Pensionsvorsorge zu machen - in Steuerfragen wurden Versicherungen zuletzt (Abschaffung der Absetzbarkeit, Reduktion von staatlichen Prämien) ziemlich sträftlich vernachlässigt...
Geldmarie-Linktipp:
Ad hoc-Meldung - Februar 2019