Der stark wachsende Paketmarkt in Österreich hat in den letzten Jahren auch viele neue Logistikunternehmen entstehen lassen. Seit einigen Jahren ist auch die Deutsche Post im heimischen Markt mittels DHL Group unterwegs und konnte der österreichischen Post so manches Paket "abluchsen". Kein Wunder, der Postverkehr bzw. Paketverkehr zwischen Österreich und Deutschland ist kein geringer nicht...
Die Spatzen haben es aber schon einige Zeit von den Dächern gepfiffen: Die Deutsche Post schien mit dem Österreich-Engagement gar nicht so zufrieden zu sein. Dies bestätigt sich nun mit der Mitteilung, dass die Österreichische Post schon im Laufe des Jahres 2019 Zustellpartner der Deutschen Post DHL Group werden soll. Mit anderen Worten: Die Post soll das Paketgeschäft von DHL in Österreich übernehmen.
Dazu sollen auch DHL-Mitarbeiter sowie die meisten Logistik-Standorte von DHL übernommen werden - dies natürlich nur bei O.K. seitens der deutschen und der österreichischen Wettbewerbsbehörden.
108 Millionen Pakete hat die österreichische Post 2018 ausgeliefert, 2022 sollen dies 150 Mio. werden - die Übernahme des DHL-Anteils könnte der zuletzt etwas unter Druck geratene Paketsparte der Post (Amazon mit eigener Zustellung aktiv!) wieder deutliche Zuwächse bescheren.
Wiewohl die Geldmarie kein Freund von Monopolen (wie einst die Post eines hatte) ist, so ist diese Ankündigung eigentlich positiv zu bewerten: Einerseits reduziert sich dadurch das immer höher werdende Aufkommen von Zustellfahrzeugen etwas, andererseits hat man als Empfänger nicht mehr bis zu 5x am Tag eine Zustellung (in Großbetrieben durchaus möglich) von verschiedenen Paketdiensten. Darüber hinaus gilt es auch einmal lobend zu erwähnen: In Sachen Zustellqualität liegt die Post bei mir noch immer weit vor den "privaten" Zustellern...
Die Aktionäre der Post nehmen den möglichen Konkurrenzwegfall bisweilen sehr positiv auf - die Post-Aktie stieg bisweilen schon mehr als 3 Prozent.
Ad hoc-Meldung - März 2019