Das beste Ergebnis seit vielen Jahren legt aktuell die heimische Verbund AG vor. 433,2 Mio. Euro Nettogewinn sind eine deutliche Steigerung des Vorjahresgewinnes von 301,4 Mio. Euro - und doch nur bedingt ein Grund für großen Jubel:
Der nette Gewinn anno 2018 ist nämlich primär auf positive Bewertungseffekte zurückzuführen. Sowohl bei Wasserkraftwerken in Österreich und Deutschland als auch bei Windkraftwerken in Rumänien konnte man Wertaufholungen verbuchen.
Die reinen Umsatzzahlen weisen hingegen darauf hin, dass 2018 für Energieerzeuger sowie Energieverkäufer noch kein richtiges Prachtjahr war - auch wenn die Großhandelspreise für Strom 2018 schon kräftig angezogen sind.
So sank der Umsatz des Verbund von 2,913 Mrd. Euro leicht auf 2,848 Mrd. Euro und der Stromverkauf stieg nur bescheiden von 58.518 GWh auf 58.908 GWh.
Durch Einmaleffekte sieht jedoch das EBIT mit 655,1 Mio. Euro (nach 400,1 Mio.) deutlich besser aus als noch im Jahr davor und auch das Konzernergebnis stieg von 301,4 Mio. Euro auf 433,2 Mio. Euro an. Positiv auch die Reduktion der Nettoverschuldung von 2,84 Mrd. auf nunmehr 2,56 Mrd. Euro.
Wirklich schlecht lief 2018 die Stromproduktion aus Wasserkraft: Schwache Wasserführung über viele Monate drückte den Erzeugungskoeffizienten von 0,99 auf 0,94 (1,00 wäre hier ein normales Jahr) - 6% weniger Strom aus Wasserkraft sind schon heftig...
Die Dividende belässt man seitens Verbund vorsichtigerweise bei 42 Cent pro Aktie, beim gestrigen Schlusskurs von 44 Euro ist die Dividendenrendite der Verbund-Aktie somit schon ziemlich bescheiden...
Im Jahresabstand hat sich die Verbund-Aktie verdoppelt (!) - scheint mir derzeit aber deutlich überbewertet. So stark kann die Wasserkraft 2019 gar nicht laufen und so stark können die Strompreise (derzeit ohnehin etwas auf Erholung) gar nicht steigen...
Geldmarie-Linktipp:
Ad hoc-Meldung - März 2019