Ereignisreiche Tage für die österreichische Post AG: Erst diese Woche wurde bekannt, dass die Post künftig die Privatpakete der deutschen Post (DHL Group) zustellen soll (vorbehaltlich einer Zustimmung der Wettbewerbsbehörden), nunmehr präsentiert die Post das Ergebnis für das Geschäftsjahr 2018. Und das sieht gar nicht übel aus:
Trotz massiver Konkurrenz beim Paket und den laufenden Rückgängen in der ertragreichen Briefsparte (2018 betrug dieser wieder 2,5%) konnt die Post AG den Umsatz um 1 Prozent auf 1,959 Mrd. Euro steigern.
Hauptverantwortlich dafür ein um 11,5% auf 108 Mio. Pakete gewachsenes Paketgeschäft, auch von der (für Kunden weniger günstigeres) Umstellung auf ein neues Tarifmodell per 1.7.2018 konnte die Post durchaus profitieren.
In Summe resultierte daraus wieder ein leicht (+1,5%) gestiegenes EBIT von 210,9 Mio. Euro, der Gewinn (das Periodenergebnis) der Post lag allerdings mit 144,2 Mio. Euro deutlich (-12,6%) unter dem Vorjahresergebnis, welches noch einen Gewinn von 165 Mio. Euro auswies.
Trotz weniger Gewinn pro Aktie (2,13 Euro nach 2,45 Euro) werden die Aktionäre (52,85% gehören der ÖBIB, also dem Staat) wieder reichlich bedacht und die Dividende wird sogar von 2,05 Euro auf 2,08 Euro pro Aktie angehoben. Die Post AG bleibt demnach weiterhin ein klassischer Dividendentitel.
Seit Jänner 2019 ist die Aktie der Post AG von 30 Euro auf zuletzt 37,50 Euro kräftig angestiegen, in den letzten 12 Monaten war die Tendenz allerdings eher negativ: Vor einem Jahr kostete die Aktie noch rund 38 Euro, zog dann auf 42 Euro hoch und fiel dann ab Jahresmitte (marktkonform) deutlich ab.
2019 rechnet man seitens Post wieder mit einer stabilen Entwicklung, welche ob des anziehenden Paketgeschäftes auch durchaus möglich sein dürfte. Die Hauptfrage 2019 lautet wohl: Klappt der DHL-Deal (gibt es die erwartete Genehmigung) bzw. wie stark beeinflusst der Wegfall von vielen Amazon-Paketen (eigenes Logistikcenter läuft an) die Entwicklung beim Paketgeschäft.
Für langfristig denkende Aktionäre mit Auge auf attraktive Dividenden sollten Kurse unter 40 Euro aber durchaus eine interessante Kaufoption sein.
Geldmarie-Linktipp:
Ad hoc-Meldung - März 2019