Wer die Börsengängen von Unternehmen wie Amazon, Google (Alphabet) oder Facebook verpasst hat bzw. deren Aktien nicht in deren unternehmerischer Frühphase gekauft hat, beißt sich wohl noch heute in den Allerwertesten. Und ist damit (psychologisch gesehen) ein heißer Kanditat für den Kauf von Aktien jüngerer Start-Ups wie z.B. für die Aktien vom US-Fahrdienstleister Uber, welche ab Freitag an den Börsen notieren.
Zwischen 44 und 50 Dollar soll sich der Ausgabepreis der Uber-Aktie bewegen, was Uber einen gigantischen Unternehmenswert von rund 80 Milliarden Dollar bescheren würde. Der Ausgabepreis wird heute nach Börsenschluss in den USA festgelegt und wird den Börsengang von Uber zu einem der größten Börsendebuts der letzten Jahre machen.
Nachtrag 10.5.: 45 Dollar pro Aktie sind es geworden, damit bewegt man sich am unteren Ende der Erwartungen. Knapp über 8 Milliarden Euro wurden damit erlöst. Am ersten Börsentag brach der Kurs dann gleich kräftig ein und Uber ging mit 41,57 Dollar aus dem Handel in New York.
Auch wenn Uber weltweit schon längere Zeit in aller Munde ist: Diese Bewertung ist natürlich primär vom "Prinzip Hoffnung" getragen. Denn Uber fuhr 2018 bei einem Umsatz von rund 11 Milliarden Dollar noch einen Verlust von fast 2 Milliarden Dollar ein und auch im ersten Quartal 2019 betrug der Verlust rund eine Milliarde Dollar. Rund 7 Milliarden Dollar Schulden sind ein weiteres Indiz dafür, dass sich Uber noch voll in der Expansionsphase befindet.
Auch die Konkurrenz schläft nicht: In den USA ist z.B. der Anbieter Lyft schon an die Börse gegangen (derzeit sind hier Kursverluste zu verzeichnen), auch die "Riesen" Tesla, Apple oder Google werden in Sachen autonomes Fahren bzw. Technologie für Mobilität wohl noch ein gewichtiges Wort mitreden wollen.
Uber hat hier natürlich den Vorteil des "weltweiten Marktführers", den man erst einmal verspielen muss - muss aber gleichzeitig auch kräftig mit vielen Behörden, Gewerkschaften, Fahrern und der gesamten Taxibranche um die Existenz bzw. um Rahmenbedingungen kämpfen. Eine Pionierleistung, die natürlich viel Geld kostet...
Daher kann man derzeit seriöserweise überhaupt nicht beurteilen, ob Uber in einigen Jahren tatsächlich das Personentransportgewerbe revolutioniert hat oder schlichtweg in der Versenkung verschwindet wie die Leihräder in Wien (oder bald wohl auch die meisten Scooter-Anbieter) - ob man die Aktie zeichnet/kauft, ist derzeit wohl noch eher der Rot-oder-Schwarz-Entscheidung beim Roulette gleichzusetzen...
So Sie sich aber ein paar Uber-Aktien ins Spekulationsdepot legen wollen, können Sie diese erfreulicherweise auch schon ab Freitag im Wiener "global market" erwerben - wenn in New York die Börse öffnet (15.30h), ist auch Wien für Uber bereit.
Geldmarie-Linktipp:
Ad hoc-Meldung - Mai 2019