Jahr für Jahr präsentiert die Statistik Austria knapp vor der Hauptreisezeit (=vor den Sommerferien) die Kaufkraft des Euro in beliebten Reise- und Urlaubsdestinationen Österreichs. Auch 2019 wurde diese (im Mai) wieder erhoben und aktuell präsentiert - man kann grob sagen, dass sich im Vergleich zum Vorjahr nicht besonders viel geändert hat: Der Euro ist in den meisten Urlaubsländern nach wie vor eine starke Währung.
Die relevanteste Bewegung bezüglich Euro-Kaufkraft gab es 2018/2019 in der Türkei: Gab es bei den Türken 2018 noch Waren und Dienstleistungen im Gegenwert von 196 Euro für 100 Euro, so kriegt man durch die Massive Lira-Abwertung 2019 schon den Gegenwert von 231 Euro für 100 Euro. Damit sichert sich die Türkei auch klar den Titel "Diskonturlaubsland Nr. 1". Nach schwachen Tourismusjahren sieht es 2019 für die Türkei damit wieder etwas besser aus.
Die Plätze gehen 2019 wieder an 2 Osteuropäische Länder, deren Toursimus nach wie vor "in Entwicklung" ist: In Bulgarien kriegt man den Gegenwert von 213 Euro (gleichbleibend), in Rumänien sind es wiederum 191 Euro.
Auch andere Ex-Ostblockstaaten locken mit günstigen Preisen: In Ungarn sind es 169 Euro (nach 165 im Vorjahr), in Tschechien 166 (nach 164), in Polen 159 (nach 154) und in der Slowakei 142 (nach 144).
Von den Top-Destinationen der Österreicher sticht wiederum Kroatien mit 159 für 100 Euro hervor - wiewohl sich diese Zahl (aus eigener Erfahrung) in beliebten Touristengebieten wohl nicht ausgeht...
Auch Griechenland dürfte preislich wieder Punkten: 131 (nach 129) Euro sind sogar etwas günstiger, als im Jahr zuvor. Spanien bietet 126 Euro für 100, Italien 110 und wer sich nach Portugal begibt, darf den Gegenwert von 133 Euro erwarten.
Keinen Unterschied in der Kaufkraft (im Vergleich zu Österreich) hat die Statistik Austria in Deutschland festgestellt.
Deutlich höhere Preise darf man hingegen in einigen Ländern erwarten, in denen der Euro nicht gesetzliches Zahlungsmittel ist: Traditionell teuer ist es z.B. in Schweden (88 Euro Gegenwert für 100), in Dänemark (78 Euro) und besonders blöd dreinschaun wird man bei Rechnungslegung wieder in der Schweiz, wo man nur 73 Euro Gegenwert erhält.
Auch ein USA-Aufenthalt (93) oder ein Flug nach Australien (89) wird teuer, im Vereinigten Königreich hingegen kommt man mit 99 Euro für 100 deutlich günstiger weg als noch vor einigen Jahren. Teuer nach wie vor auch Irland mit 91 Euro für 100.
Nachdem die Wirtschaft in Österreich nach wie vor recht solide brummt und Österreich ob der kühleren Berge auch eine immer wieder gesuchte Alternative zum Strandurlaub ist, riecht auch das Jahr 2019 nach einer Rekordsaison im Tourismus. Es sei denn, das Wetter schlägt doch noch um - denn viele Urlauber entschließen sich in Zeiten der Schnellbuchung via Net immer kurzfristiger für ein Ziel.
Ad hoc-Meldung - Juni 2019