Wer ein Rindvieh oder eine richtige Sau ist? Nein - um politische Einordnungen soll es folgend nicht gehen.
Vielmehr um die aktuell seitens Statistik Austria veröffentlichten Zahlen über den Rinder- und Schweinebestand in der heimischen Landwirtschaft. Und hier gilt es zu bemerken: Immer weniger setzen die heimischen Betriebe auf Rind oder Schwein, nahezu jedes Jahr sind die Bestände sinkend.
1.873.000 Rinder wurden der Statistik Austria zum 1.6.2019 gemeldet - ein Rückgang im Jahresvergleich von 1,8 Prozent.
Beim Jungvieh (Rind) wurden 596.000 Tiere gezählt, 1,6% weniger als am 1.6.2018. Kälber gab es 146.000, 1,1% weniger als 12 Monate zuvor.
Dass Jahr für Jahr so mancher Kuhstall in Österreich für immer geschlossen wird, zeigt auch die wiederum sinkende Zahl der Betriebe mit aktiver Rinderhaltung: 57.100 waren es per 1.6.2018, 2,5% weniger als 1 Jahr davor. Pro Betrieb stehen übrigens im Durchschnitt 33 Tiere im Stall - im internationalen Vergleich eine durchaus geringe Zahl.
Ähnlich auch die Zahlen aus der Schweinehaltung: 2.652.000 Schweine wurden zum 1.6.2019 gezählt, das sind um 1% weniger als im Vorjahr.
1,38 Mio. davon waren Ferkel/Jungschweine (also rund die Hälfte - Schweine werden aber in den Ställe auch deutlich weniger alt als Rinder), 1% weniger als per 1.6.2018.
Während Kühe und Schweine aus Österreich fast Jahr für Jahr weniger werden (2009 gab es z.B. noch 2,01 Mio. Rinder und 3,2 Mio. Schweine), sieht das bei Schafen und Ziegen schon ganz anders aus:
Zum 1.12.2018 (letzte Zahlen, Ziegen und Schafe werden nur jährlich gezählt) gab es 406.336 Schafe in Österreich, 91.536 Ziegen zeichneten sich ebenfalls durch laufenden Zuwachs aus. 2009 waren es erst 344.709 Schafe und 68.188 Ziegen.
Weniger Kühe und Schweine, mehr Ziegen und Schafe: Trends, die ob teilweiser Reduktion des Fleischkonsums in Österreich sowie vermehrter Importe von Billigfleisch wohl weiter anhalten. Auch werden die Nebenerwerbsbauern immer weniger - viel Arbeit und wenig Ertrag ist bei Rinder- oder Schweinezucht fast garantiert...
Bei den Ziegen und Schafen hingegen gibt es oft jüngere und nachhaltig orientierte Landwirte, die sich hier stark engagieren. Durchaus wohl auch ein Motiv: Zuwanderung von Menschen mit Religionen, welche den Verzehr von Ziege und Schaf bevorzugen.
Ad hoc-Meldung - August 2019