Während Besitzer von Ölheizungen immer wieder (insbesondere vor dem Einlagern) auf den schwankenden Ölpreis blicken, haben es die Betreiber einer Pelletsheizung diesbezüglich deutlich gemütlicher: Der Pelletspreis schwankt nämlich nur wenig - kommen die Pellets doch in der Regel aus den heimischen Wäldern. Und davon gibt es glücklicherweise noch genug...
Fast Jahr für Jahr steigt die Pelletsproduktion in Österreich deutlich an. Das liegt schon an der Tatsache, dass die Pelletsheizung ja noch ein eher jüngeres Heizsystem darstellt und weiterhin Jahr für Jahr der Bestand an Pelletskesseln ansteigt.
Mit 2018 in Österreich produzierten 1.345.000 Tonnen setzte es hier wieder einen neuen Rekord (+10%) - erfreulich dabei, dass die Wertschöpfung hier fast ausschließlich in Österreich bleibt.
Der Pelletsverbrauch in Österreich ist hingegen 2018 um ein zartes Prozent auf 950.000 Tonnen gefallen - dieser ist natürlich sehr von der aktuellen Winterwitterung abhängig, über längere Sicht gesehen aber ebenso ansteigend.
2019 wird seitens Interessensvertretung Pro Pellets Austria zwar erst 2020 abgerechnet, es ist aber zumindest in Sachen Produktion schon wieder ziemlich klar, dass diese ob viel Schadholz in den heimischen Wäldern (Borkenkäfer, Windbruch etc.) wieder zulegen wird.
Viel Angebot führt in der Regel auch zu fallenden Preisen. Wiewohl sich der Pelletspreis gerne auch leicht am Ölpreis orientiert, trifft dies 2019 bisweilen zu:
Aktuell kosten Pellets 23,09 Cent pro Kilogramm, das sind 1,5% weniger als noch im Vorjahr. Seit Anfang 2019 sinken die Pelletspreise leicht bzw. zeigten sich über den Sommer ziemlich stabil.
Trotz niedrigerer Preise wird sich der Bestand an Pelletskesseln 2019 (Ende 2018: 136.545 Stück) wohl nur leicht erhöhen. 2018 wurden 5.110 Kesseln neu installiert, da waren die Ölpreise aber etwas teurer als sie 2019 sind - und je höher der Ölpreis, desto mehr ehemalige "Ölheizer" steigen auf die kostengünstigeren (und natürlich auch umweltfreundlicheren) Pelletsheizungen um.
Bestes Beispiel dafür war das Jahr 2013, als ob hoher Ölpreise gar 11.971 neue Pelletsheizungen installiert wurden.
Während Pellets im Neubau (ob der derzeit sehr populären Luft-Wärmepumpen bzw. auch des billigen Gasanschlusses) kaum eine Option sind, sieht es im thermisch unsanierten bzw. auch im thermisch sanierten Altgebäuden ganz anders aus: Laut aktueller Erhebung der Energieagentur ist in unsanierten Gebäuden die Pelletsheizung a la longue deutlich billiger als Heizöl oder die Fernwärme und kostet im Gesamtkostenvergleich ähnlich viel wie Holz. Nur Erdgas ist da derzeit deutlich günstiger - aber das kann sich ja auch noch ändern...
Im sanierten Gebäude (heute fast schon üblich) liegen die Pellets im Vollkostenvergleich ebenfalls im Mittelfeld und sind nur teurer als das Erdgas sowie die Wärmepumpe.
Jedenfalls gilt nach wie vor: Wer eine alte Ölheizung betreibt, sollte sich jedenfalls beim nächsten Defekt/Heizungswechsel auch über die Option Pellets informieren.
Geldmarie-Linktipp:
Ad hoc-Meldung - September 2019