War das Windaufkommen im ersten Halbjahr 2018 noch bescheiden, so hat sich dies 2019 massiv geändert: Windkraftwerksbetreiber in Österreich dürfen über gute Windverhältnisse in den ersten 6 Monaten jubeln. So auch die oekostrom AG, die darüber hinaus auch pipifeine Zugewinne bei den Stromkunden feiern darf.
Die oekostrom AG freut sich über das bisher beste Halbjahr ihrer Firmengeschichte.
Insbesondere bei den Kundenzählpunkten konnte man (primär mit dem Gewinn der VKI-Aktion) kräftig ausbauen und liegt nun bei rund 75.000 Kunden - eigentlich das Ziel für 2020. Hier gilt es natürlich zu erwähnen, dass die VKI-Kunden primär wegen den Preisen wechseln und nächstes Jahr dann auch zu großen Teilen wieder wechselbereit sind. Aber die aktuelle Diskussion in Sachen Klimawandel gibt Anbietern von 100% grünen Strom sicher Rückenwind und bringt auch laufend neue Kunden, die wissen, wie wichtig es ist, Grünstrom zu unterstützen.
Mit 2.200 "Grüngas-Kunden" (Gas aus Österreich mit 10% Biomethanbeimischung - das natürlich rechnerisch, wiewohl sinnvoll!) ist auch das (anfangs umstrittene, weil von vielen nicht kapierte) Gasprodukt des Unternehmens schon erwähnenswert. Auch wenn sich der Putin darüber noch nicht ärgert;-)
Bezüglich Produktion steht ein Rekordjahr ins Haus: Im ersten Halbjahr 2019 gab es durchschnittlich 10% mehr Windaufkommen, darüber hinaus wurde auch der Kraftwerkspark etwas ausgebaut. In Sachen Ausbau und Umbau des Parks ist es derzeit für Windkraftwerksbetreiber in Österreich und Deutschland ziemlich mühsam geworden - man darf aber hoffen, dass eine neue Regierung hier endlich unterstützt und nicht bremst.
Eine stabile Entwicklung gab es im Stromhandel, hier fürchtet man sich ertragstechnisch ein wenig vor regulatorischen Änderungen bei der Sekundärregelung sowie der Minutenreserve, was für Höhere Kosten bei der Ausgleichsenergie sorgen könnte. Im Handel wird nunmehr auch auf Risikominimierung geachtet - 2018 kosteten die in der 2. Jahreshälfte stark steigenden Strompreise durchaus Ertrag.
Zu den beachtlichen Zahlen: Der Umsatz betrug (auch ob Einmaleffekten) im 1. Halbjahr 2019 stolze 23,61 Mio. Euro (2018: 15 Mio.). Das EBITA wurde von 1,94 Mio. Euro auf 2,97 Mio. gesteigert und das EBIT hat sich von rund 717.000 Euro auf 1,64 Mio. Euro mehr als verdoppelt.
Bleibt zum Halbjahr ein Ergebnis nach Fremdanteilen von stolzen 1,036 Mio. Euro (Halbjahr 2018: 349.000 Euro, Jahr 2018: 455.000 Euro) - so man im 2. Halbjahr nicht von Windflauten, Strompreiseskapaden und technischen Defekten en masse verfolgt werden, riecht das ganz nach Rekordjahr.
An der Börse würden derartige Zahlen wohl für Kurssprünge sorgen, im aktuell noch (Börsengang in Vorbereitung) außerbörslichen Handel wurde die Aktie der oekostrom AG im 1. Halbjahr um durchschnittlich 129 Euro gehandelt. Gegenwertig werden 127 Euro für die Aktie geboten, um 133 Euro wird verkauft - Preise, die durchaus noch zum Einstieg einladen.
Geldmarie-Linktipp:
Ad hoc-Meldung - September 2019