Die Direktvermarktung von Ökostrom steckt in Österreich ja noch in den Kinderschuhen und das "Mascherl Ökostrom" wird noch immer kräftig und fälschlich verwendet. Diesbezüglich keine Bedenken gibt es allerdings bei einem Genossenschaftsprojekt, welches dieser Tage so richtig durchstartet: Die OurPower Energiegenossenschaft mit Sitz in 1060 Wien.
Wer zu 100% sicher sein möchte, dass der bezogene Strom auch tatsächlich aus nachhaltiger Erzeugung in Österreich stammt (was natürlich nur rechnerisch der Fall ist, diese Rechnung zu unterstützen ist jedoch sehr relevant!), der hat nun mit der OurPower Energiegenossenschaft eine neue Alternative.
OurPower verbindet nämlich auf seinem Ökostrom-Marktplatz die Käufer sowie die Produzenten von Ökostrom - und das absolut unkompliziert!
Privatpersonen oder kleine Unternehmen im Besitz von Ökostromanlagen (Kleinwasserkraft, Photovoltaikanlagen, Windkraftwerke, Biomasse - rund 100.000 potenzielle Partner gäbe es hier in Österreich) stellen ihre Stromüberschüsse auf dem Marktplatz zu Wunschpreisen (derzeit gibt es noch einen Poolpreis von 8 Cent bzw. 9,6 Cent inkl. MWSt., in 1-2 Monaten kann dann individuell eingestellt werden) zur Verfügung, die Stromverbraucher erhalten einen feinen Strommix von 30% Kleinwasserkraft, 30% Windkraft und gar 40% Photovoltaik. Das ist dann wohl mit Abstand der sonnigste Strom Österreichs...
Stromkäufer zahlen einmal jährlich 43,20 Euro (inkl. MWSt.) Jahresbeitrag, welcher für Genossenschaftsmitglieder entfällt. Stromverkäufer sind sowieso Mitglieder der OurPower Energiegenossenschaft und zahlen einen kleinen Verwaltungsbeitrag pro gelieferter Kilowattstunde.
Der Stromkäufer kann sich damit sicher sein, wirklich 100% echten Ökostrom aus Österreich zu erhalten und kann sich auch den Stromverkäufer aussuchen. Quasi: "Strom-Ab-Hof-Verkauf"....
Die Stromverkäufer sichern sich hingegen faire Preise für ihr Angebot und sind nicht auf (niedrigere) ÖMAG-Einspeisetarife oder schlechte Angebote ihres Stromanbieters (= häufig der Landesversorger) für die Überschussproduktion angewiesen. Gerade für Anlagen, die nicht mehr bzw. gar nicht gefördert werden eine sehr interessante Alternative, die sich da gerade auftut!
184 Mitglieder hat diese bemerkenswerte Genossenschaft schon in der Erstphase (Start: Oktober 2018) gefunden, welche immerhin eine Genossenschaftseinlage von 315.500 Euro aufgebracht hat. Aktuell möchte man diesen Betrag via Fundraising auf rund 600.000 erhöhen - dies primär, um den Ausbau des Angebots rasch vorantreiben zu können - online kann man sich einfach der Genossenschaft anschließen.
In rund 3 Jahren möchte OurPower in der Gewinnzone landen und an die Genossenschafter dann 2-3% pro Anteil laufend ausschütten, rund 10.000 Stromkunden wären zum Erreichen dieses Ziels erforderlich.
Federführend bei der OurPower übrigens "alte Bekannte" aus der Grünstromszenerie: So waren Ulfert Höhne und Peter Molnar maßgeblich an der Gründung der oekostrom AG beteiligt. Weiters im "Kernteam": Kommunikationsexpertin Ursula Seethaler sowie Norbert Miesenberger.
Wiewohl es sich bei der OurPower Energiegenossenschaft natürlich um ein Start-Up handelt und damit das Ausfallsrisiko natürlich evident ist, gibt es derzeit wohl kaum sinnvollere Projekte, welche man im Ökostrombereich unterstützen kann.
Geldmarie-Linktipp:
Ad hoc-Meldung - Oktober 2019