2019 lieferte die heimische Mineralölindustrie noch 1,1 Mrd. Tonnen Heizöl an die Endkunden aus - ob der 2019 eher moderaten Preise ein Plus von 2,9% gegenüber 2018. Ca. 600.000 Haushalte in Österreich heizen noch immer primär mit Heizöl ihre Wohnung bzw. mehrheitlich ein Haus und freuen sich derzeit über einen relativ milden Winter 2019/2020. Wiewohl dieser natürlich noch nicht beendet ist...
Nach Fernwärme, Erdgas und Holzprodukten ist Heizöl damit immer noch Nr. 4 bei den heimischen Heizformen - die Tage von Ölheizungen im Neubau dürften aber früher oder später gezählt sein.
Trotzdem wird uns die Ölheizung noch einige Jahrzehnte begleiten - denn wer sich in den letzten Jahren eine Ölheizung angeschafft hat (warum auch immer) bzw. eine solche durch einen effektiveren Brenner ersetzt hat, wird diese wohl noch 20 oder 30 Jahre behalten. Auch wenn man damit Jahr für Jahr teure Heizölnachbestellungen tätigen muss - die Investitionskosten für eine modernere Heizungsvariante schrecken natürlich viele ab.
Wer dieser Tage an Tankstellen vorbeigefahren ist, hat es schon erkannt: Diesel und Benzin sind deutlich günstiger als noch vor einem Monat - und das ist auf den im Jänner 2020 stark gefallenen Rohölpreis zurückzuführen. Die Ölsorte Brent kostet aktuell nur noch 58 Dollar pro Barrel, WTI-Öl (hauptsächlich für den US-Markt interessant) liegt bei nur noch 53 Dollar pro Faß.
Primär ist es wohl derzeit die Angst (Panikmache?) um das Corona-Virus mit Basis in China, die Aktienmärkte und Ölpreise fallen lässt (und den Goldpreis Auftrieb gibt) - schlechte Wirtschaftszahlen in China bleiben auch auf den Welthandel nicht ohne Auswirkung. Und da reagieren Börsen natürlich einmal rasch negativ.
Die -daraus resultierende- gute Nachricht für Betreiber von Ölheizungen: Heizöl ist derzeit so günstig, wie schon lange nicht mehr!
Lt. HeizOel.at kosten 100 Liter (bei mind. 3.000 Liter Abnahme, 1 Lieferstelle) in Österreich im Schnitt derzeit knapp über 70 Euro. Das ist günstiger als noch vor einem Jahr, nur Anfang Februar 2018 zahlte man zuletzt mit 66 Euro etwas weniger für die gleiche Menge Heizöl.
Im Oktober 2018 musste man gar noch 96 Euro für 100 Liter zahlen, Ende 2019/Anfang 2020 waren es noch 79 Euro.
Ob die Sorgen auf den Finanzmärkten sich 2020 prolongieren (was wohl auch den Ölpreis noch sinken lassen würde), hängt wohl auch sehr stark davon ab, wie lange sich die "Corona-Panik" noch hält.
Den Ölpreis richtig einzuschätzen ist sowieso eine Kunst, die niemand kann - Tatsache ist aber jedenfalls, dass nach 2/3 der kalten Jahreszeit so mancher Öltank schon wieder Lücken aufweist, welche man derzeit gar nicht so teuer auffüllen kann.
So Sie eine ältere Ölheizung plus Öltank im Keller stehen haben, sollten Sie sich aber trotzdem umsehen, ob sich ein baldiger Umstieg nicht doch rechnet.
Welche Heizform derzeit zu empfehlen ist bzw. in welchem Gebäude welche Heizungsvariante günstig und zukunftsorientiert ist, lesen Sie hier: Heizsysteme im Kostenvergleich
Geldmarie-Linktipp:
Ad hoc-Meldung - Jänner 2020