2 Unternehmen aus dem ATX5 legten heute die (vorläufigen) Geschäftszahlen für das Geschäftsjahr 2019 vor - und die sehen sowohl bei der OMV als auch bei der Raiffeisen Bank International (RBI) sehr positiv aus.
Auch wenn 2019 der durchschnittliche Ölpreis um 10% auf 64,2 Dollar gefallen ist, konnte die OMV durch Produktionskostensenkung (auf 6,6$ boe) sowie deutliche Produktionssteigerungen (+14% auf 487 kboe/d im Jahresschnitt, im 4. Quartal waren es sogar schon 505 kboe/d) ein ausgezeichnetes Ergebnis einfahren.
Der Umsatz der OMV stieg von 22,93 Mrd. Euro auf 23,46 Mrd. Euro, das Ergebnis vor Steuern erbrachte mit 3,45 Mrd. Euro (+5%) sogar einen neuen Rekord und der den Aktionären zurechenbare Periodenüberschuss lag mit 1,678 Mrd. Euro ebenfalls um 17% höher als noch 2018.
2019 war für die OMV ein starkes Wachstums- und Zukaufsjahr (primär setzt man diesbezüglich mehr auf Gas), daher stieg die Nettoverschuldung von 2,01 Mrd. Euro auf 4,69 Mrd. an - der Verschuldungsgrad ist mit 28% aber ziemlich harmlos. Die Mitarbeiterzahl sank leicht auf 19.845 Mitarbeiter.
Das höhere Ergebnis bringt auch eine Dividendenerhöhung mit sich: Nach 1,75 Euro für 2018 werden für 2019 2 Euro vorgeschlagen.
Zu Handelsbeginn an der Wiener Börse lag die OMV mit knapp unter 45 Euro pro Aktie rund 2% unter dem Vortagesschlusskurs.
2020 beginnt für die OMV einmal mit deutlich fallenden Ölpreisen (derzeit kostet Brent-Öl rund 56 Dollar - also deutlich weniger als im Schnitt 2019) - das erste Quartal wird demnach wohl nicht so toll ausfallen, das Jahr ist aber noch lang...
Auch die Raiffeisen Bank International veröffentlichte aktuell die (vorläufigen) Zahlen für das Geschäftsjahr 2019 und auch diese sehen durchaus solide bis gut aus:
Die Betriebserträge konnte die RBI um 1,8% auf 5,475 Mrd. Euro steigern, das Betriebsergebnis lag mit 2,376 Mrd. Euro um 2% höher als noch im Jahr davor.
Das Ergebnis vor Steuern konnte um 0,8% auf 1,767 Mrd. Euro erhöht werden, beim Konzernergebnis gab es hingegen ein kleines Minus von 3,4% auf immer noch zufriedenstellende 1,227 Mrd. Euro.
Auch die RBI erhöht die Dividende: Nach 0,93 Euro im Jahr davor wird es für 2019 schon 1 Euro.
Die Börsianer reagierten freudig auf die Zahlen: Mit 22,30 Euro lag die Aktie der RBI nach Handelsstart rund 3% im Plus.
Sowohl die Aktie der RBI als auch die der OMV sind (gemessen an den Vorjahreserträgen) derzeit durchaus günstig zu haben - bei beiden Papieren ist natürlich die Weltwirtschafts-Konjunktursorge für den weiteren Geschäftsverlauf 2020 sehr relevant, bei der OMV kann der derzeit niedrige Ölpreis (Corona-Virus = primär Bangen um Chinas Wirtschaft) durchaus auch schon eine Einstiegschance sein. Beruhigt sich die Aufregung um das Corona-Virus in ein paar Wochen (was -hoffentlich- sehr wahrscheinlich ist), beruhigen sich wohl auch wieder die Aktienmärkte...
Ad hoc-Meldung - Februar 2020