Die Zahlen seitens Musikverband IFPI Austria sehen endlich wieder erfreulich aus: Nach rund 25 Jahren rückläufiger Umsätze gibt es für das Jahr 2019 nun schon zum dritten Mal Zuwächse zu verzeichnen. 2019 sieht dieser mit Plus 8,3% besonders gut aus - und auch die Aussichten für die nächsten Jahre sind positiv!
2018 ist Streaming (via Spotify, Apple Music & co.) noch um 58,3% gewachsen, 2019 betrug der Zuwachs weitere 33,5%.
Das ergibt einen Streaming-Jahresumsatz in Österreich von nunmehr 68,9 Millionen Euro - und damit ist der Stream (erstmals 2018 Nr. 1) ganz eindeutig der größte Umsatzbringer im heimischen Musiksegment. 54% des Streamingumsatzes entfielen übrigens auf Abos.
166 Millionen Euro Betrug der Umsatz im heimischen Musikmarkt im Vorjahr, 77,5 Millionen entfielen davon auf "Digital" (Streaming und Download). Der Download selbst ist mit 8,6 Mio. Euro selbst schon eine aussterbende Kategorie und wird wohl schon 2020 von der Vinyl-Platte überholt, welche immerhin wiederum für 7,8 Mio. Euro Umsatz sorgten.
Physische Tonträger kamen 2019 insgesamt auf 50,6 Mio. Euro und verloren damit 7,8% zum Vorjahr. 39,4 Mio. trug dazu die CD bei, welche 2018 noch bei 43,4 Mio. lag und mit dem Aufkommen des Streamings Jahr für Jahr ein zweistelliges Minus hinnehmen muss. Und das wohl noch viele Jahre - die CD entwickelt sich langsam aber sicher zum Auslaufmodell (wiewohl noch auf hohem Niveau). Auch die Musik-DVD ist in Zeiten von YouTube & Co. mit 3,1 Mio. Euro schon ein ziemlicher Ladenhüter.
Die Lizenzeinnahmen der Verwertungsgesellschaft LSG betrugen 2019 nette 31,5 Mio. Euro - ein Plus von 7,1 Prozent. Merchandising, Lizenzierung von Filmmusik oder Werbemusik kam auf rund 7 Millionen Euro, also auch rund 1 Mio. mehr als noch im Jahr davor.
Bei den Musikalben lag 2019 Rammstein vor Sarah Connor (beide aus Deutschland) sowie dem neuen US-Superstar Billie Eilish, in den Top Ten konnten sich von den Österreichern Seiler und Speer (Platz 4), DJ Ötzi (6), RAF Camora (7) und Pizzera & Jaus (9.) klassieren.
Die erfolgreichste Single lieferten mit "Dance monkey" Tones and I, Mathea aus Österreich holte sich mit "2x" den neuten Platz im Jahresranking.
Auch eine "Jahrzehntwertung" gab IFPI Austria bekannt, wobei hier Helene Fischer (Plätze 1, 2, 4 und 10) sowie Andreas Gabalier (Plätze 3, 5 und 9) bei den Longplayern besonders fett abräumen konnten. Schlager verkauft sich nach wie vor prächtig...
So Sie keinen Schlager hören wollen, seien Ihnen hiermit folgend (siehe Linktipps) 2 sehr unterschiedliche Bands aus Österreich empfohlen, deren jüngste Produktionen die Geldmarie mit großer Freude unterstützt hat: Frank Elster sowie I'm a Sloth - beide Links gehen natürlich zu Spotify;-) (aber natürlich gibt es auch CD und Vinyl zu kaufen).
Ad hoc-Meldung - Februar 2020Geldmarie-Linktipps: