Auch 2019 haben wieder einige Bauernhöfe in Österreich die Viehhaltung für immer beendet - insbesondere die Rinderhaltung weist lt. neuester Daten der Statistik Austria (per 1.12.2019) deutliche Rückgänge auf und auch die Schweinehaltung beschränkt sich auf immer weniger Betriebe.
1,88 Mio. Rinder wurden lt. Statistik Austria per 1.12.2019 in heimischen Ställen gehalten, das ist ein Minus von 1,7%. Auch die Anzahl der Jungtiere sank um 2,1% auf 605.000 Stück - was wohl auch für 2020 auf rückläufige Zahlen hindeutet.
Noch stärker reduzierte sich 2019 die Anzahl der Betriebe, in welchen Rinder gehalten werden: 56.389 Betriebe wurden gezählt, das ist ein Minus von 2,5% bzw. rund 1.500 Betriebe, die die Rinderhaltung eingestellt haben. 2009 waren es noch 74.285 Betriebe - der Negativtrend (auch hin zu größeren Betrieben) setzt sich hier ungebrochen fort.
2,77 Mio. Schweine wurden per 1.12.2019 erfasst - das ist nur ein kleines Minus von 0,1% gegenüber dem Jahr davor. Aber auch in der Schweinezucht ist ein deutlicher Trend zu weniger (aber dafür größeren) Betrieben sichtbar: Aus 22.184 Betrieben im Jahr davor wurden per 1.12.2019 21.092 Schweinezüchter - ein Minus von mehr als 1.000 Betrieben in einem Jahr! 2009 wurden noch 38.002 Schweinehaltungen gezählt...
In der zuletzt boomenden Schafzucht gab es 2019 ebenfalls ein Minus zu verzeichnen: 403.000 Schafe sind um 0,9% weniger als noch vor einem Jahr. Die Anzahl der Schafe züchtenden Betriebe hat sich aber von 15.614 auf 15.743 erhöht. 2009 waren es noch 14.596 Schafzüchter.
Weiterhin positiv entwickelt sich in Österreich die Anzahl der Ziegen, welche sich 2019 im Jahresvergleich um 1,1% auf 92.500 Stück mehrten. Auch die Anzahl der Ziegenhalter stieg an: 9.704 Betriebe (nach 9.660) gaben an, Ziegen im Stall zu haben.
Die steigende Anzahl an Vegetariern bzw. vegan lebenden Menschen sowie auch der höhere Anteil an muslimischer Bevölkerung (kein Schweinefleisch) wird wohl auch in den Folgejahren den Fleischkonsum sinken lassen. Sowohl bei den Rinder- als auch bei den Schweinebauern ist wohl fix damit zu rechnen, dass sich die Betriebsanzahl weiter deutlich reduzieren wird.
Ad hoc-Meldung - Februar 2020