Die ersten am Coronavirus (COVID-19) erkrankten Fälle sind nun auch in Österreich evident - und leider werden es auch hierzulande wohl noch mehr werden. Am Coronavirus kommt man derzeit (zumindest medieal) nicht vorbei - und auch im Alltag Österreichs ist die Angst schon ein wenig angekommen.
Rund 84.000 Erkrankungen (mit ca. 3.000 Todesfällen) wurden bisweilen weltweit festgestellt - 79.000 davon alleine in China. Die gute Nachricht: In China (also im "Ursprungsland") stagnieren mittlerweile die Neuerkrankungen deutlich während die Anzahl der Geheilten ebenfalls deutlich ansteigt. Das zeigt, dass man auch trotz sehr später Maßnahmen seitens China diese Epidemie lokal eindämmen kann.
Der "Exportschlager 2020" aus China hat sich aber inzwischen weltweit verbreitet (und tut dies leider nach wie vor) - aktuell nehmen die Neuerkrankungen außerhalb Chinas noch stark zu während sie in China schon zurückgehen.
Mit fast 700 Erkrankungen in Italien, rund 50 in Deutschland und Frankreich und auch den ersten 5 Fällen in Österreich zeigt sich, dass das Virus eine ziemlich ansteckende Sache ist, die uns wohl noch einige Wochen (wenn nicht länger) beschäftigen wird und die jetzt schon für viele wirtschaftliche Auswirkungen sowie Panik sorgt.
Der Februar endet wohl an allen Börsen dieser Welt mit zweistelligen Verlusten. Erst gestern gab der Dow Jones um 1.191 Punkte nach - ein Minus von 4,4% und der größte Punkteverlust aller Zeiten.
Auch in Wien purzeln schon länger die Kurse (auch heute wieder) und Optimisten decken sich jetzt (vermutlich) billig mit soliden Werten ein. So sich die Aufregung um Corona nicht beruhigt und die Neuinfektionen auch in Europa und den USA deutlich zunehmen, ist aber natürlich ein weiterer Kursverfall an den Börsen gar nicht unwahrscheinlich.
Fluglinien, Ölwerte oder Tourismusaktien sind derzeit besonders stark betroffen - kein Wunder, für den Tourismus wird weltweit 2020 wohl kein besonders gutes Jahr. Sorgen muss man sich hier unbedingt um Italien (sehr tourismusabhängig!) machen - durchaus möglich, dass hier 2020 ein schwerer wirtschaftlicher Einbruch kommt (auch politisch ist die Lage weiterhin sehr instabil), der das ohnehin hochverschuldete Land zum absoluten Problemkind der EU macht. Man kann hier nur hoffen, dass sich COVOD-19 bis zur Hauptsaison im Sommer schon verabschiedet hat...
Auch Großveranstaltungen werden dieser Tage in Europa massenhaft abgesagt, Restaurants (insbesondere asiatische Restaurants) werden gemieden und im Handel treten erste Lieferschwierigkeiten auf. Kein Wunder: Die Abhängigkeit von Lieferungen aus China (wo derzeit viele Fabriken leer sind) wurde in den letzten Jahren deutlich höher...
Bleibt das Coronavirus also in den Schlagzeilen der nächsten Wochen, muss man durchaus mit deutlichen Wachstumseinbußen seitens Weltwirtschaft rechnen - durchaus möglich, dass sich Corona sogar auf die Stellen vor dem Komma auswirkt! Beim Ölpreis (derzeit niedrige 50 Dollar für Brent, 45 Dollar für WTI-Öl) gab es schon massive Verluste, Gold ist hingegen derzeit ein Superstar.
Während die Weltwirtschaft hier jedenfalls ein blaues Auge verpasst bekommt, gibt es aber natürlch auch Gewinner der aktuellen Situation: So darf sich die Umwelt über weniger Flüge, Reisen bzw. Fabriksemissionen freuen und so manche Supermärkte werden dieser Tage (auch bei uns) von Hamsterkäufern gestürmt. Die Apotheken (Desinfektionsmittel, Atemschutzmasken etc.) haben sowieso aktuell Hochsaison...
Seitdem diese Woche auch in Österreich erste COVID-19-Erkrankungen ruchbar wurden, kann man auch im Alltag die Sorgen der Menschen erkennen bzw. sieht im Supermarkt sogar unzählige Hamsterkäufe.
Die Geldmarie hat heute am Wiener Stadtrand eine (sonst nicht allzu frequentierte) Spar-Filiale besucht und ein wenig in die leergeräumten Regale geblickt:
Besonders auffallend war, dass das Dosenregal (Bohnen, Fisolen, Mais etc.) schon ziemlich leergehamstert war. Auch Fertiggerichte, länger haltbare Lebensmittel, Nudeln, Reis, Mineralwasser, Süßigkeiten etc. sind verstärkt gefragt und werden "gebunkert". Selbst auf das Klopapier wird von den Hamsterkäufern nicht vergessen.
Die Supermarktketten werden demnach derzeit fleißig nachdotiert - und geben auch an, derzeit keine Lieferengpässe zu haben. So nicht in den nächsten Wochen die Anzahl der Neuinfektionen stark ansteigt, wird sich das wohl auch hoffentlich bestätigen und die Hamsterkäufer müssen dann die nächste Zeit oft Bohnen essen;-)
Auch am Aktienmarkt ist wohl bald (oder schon jetzt) die Zeit der Mutigen gekommen - flacht die Diskussion um COVID-19 ab, kriegt man die Neuinfektionen auch außerhalb Chinas in den Griff, sind wieder starke Erholungstendenzen nach oben in Sicht.
Ad hoc-Meldung - Februar 2020