Der aktuelle Marktbericht der AMA bezüglich Milch und Milchprodukte zeigt: Auch 2020 ist das Geschäft mit der Milch für die österreichischen Landwirte kein Zuckerschlecken. Erzielte man 2018 einen (durchschnittlichen) Erzeugermilchpreis von 35 bis 40 Cent, so lag man die meiste Zeit des Jahres 2019 zwischen 36 und 38 Cent pro Kilogramm.
Im Jänner 2020 (letzter Wert) errechnete die AMA einen Erzeugermilchpreis von 36,70 Cent pro kg - das sind um 0,61 Cent weniger als noch im Dezember 2019. Anfang 2019 waren es noch 38,27 Cent/kg gewesen, im Jänner 2018 gar 40,45 Euro.
Schon aus den Jännerwerten 2020 lässt sich ableiten: Auch 2020 wird wohl im Kuhstall keine wirkliche Freude aufkommen - wiewohl man aktuell noch klar über den Werten aus 2016 und 2017 liegt, als noch unter 35 Cent bezahlt wurden.
Für konventionelle Milch (das betrifft die größten Mengen) wird rund 33 Cent pro Kilogramm bezahlt, für Heumilch gibt es rund 37 Cent, für Biomilch in etwa 42 Cent und für die "Luxusmilchklasse" Bioheumilch gibt es 47 Cent pro Kilo.
Die Milchpreise liegen in Österreich über dem europäischen Durchschnitt und rund 2 Cent höher als beim direkten Nachbarn Bayern bzw. 4 Cent über den Durchschnittpreisen in Deutschland - wo natürlich auch gewaltige Milchkuhställe stehen, mit denen sich die kleinstrukturierte österreichische Landwirtschaft nur sehr schwer messen kann.
In Österreich gab es per 1.12.2019 524.068 Milchkühe (-1,7% zum Vorjahr) - die meisten davon (nämlich 159.787) gab es in Oberösterreich.
Per 1.12.2019 wurden insgesamt 1,88 Mio. Rinder (Kühe, Stiere, Kälber) in Österreich gezählt - auch das entspricht einem Minus von 1,7% zum Jahr davor. Deutlicher gesunken ist wiederum die Anzahl der Betriebe mit Rinderhaltung - 56.389 Betriebe gab es per 1.12.2019 noch, 2009 waren es deren noch 74.285.
Ein Trend, der sich wohl weiter fortsetzt: Immer weniger Landwirte mit Rinderhaltung, dafür leicht steigende Rinderanzahl pro Betrieb und auch leicht steigende Milchanlieferung.
Gut ist diese Entwicklung wohl nicht - aber wir kaufen ja weiterhin die billige Milch um 95 Cent ein und lassen das teurere Qualitätsprodukt im Regal stehen. Wie erst jüngst an einem Hamsterkauftag deutlich zu beobachten war...
Geldmarie-Linktipp:
Ad hoc-Meldung - März 2020