Immobiliencrowdinvesting erlebte in den letzten Jahren einen gewaltigen Boom. Waren es im Crowdinvesting Österreichs anfangs primär Start-Up-Finanzierungen aller Art, so flossen 2019 im transparenten Crowdinvesting schon 82% der Gesamtfundingsumme in Immobilieninvestments.
Inmitten der COVID-19-Krise legt nun ein weiterer Anbieter mutig los: Die RECrowd-Real Estate Consulting GmbH aus Wien-Wieden hat mit Geschäftsführer Kurt Praszl das Immobiliencrowdinvestingportal "RECrowd" an den Start gebracht und dabei auch 2 starke Partner im Team:
Das bekannte heimische Crowdinvestingportal CONDA sorgt für die Technik und kann auch mit schon vorhandener Crowd aufwarten (über 30.000 registrierte User), der Immobilienanbieter RE/MAX-DCI sorgt für die Kontakte in die Immobilienbranche und hat auch viele Immobilienmakler zu bieten, was für eine breite Abdeckung der Wertschöpfungskette im Immobiliensektor sorgen soll und die Verwertung der Projekte erleichtern sollte.
Ab 250 Euro kann man bei RECrowd in Immobilienprojekte investieren, Projekt 1 ist auch schon am Start: Im Weinviertler Bad Pirawarth werden von der ACTIMMO Liegenschaftsentwicklungs GmbH gleich 45 Wohneinheiten errichtet. Die Laufzeit des ersten Projekts beträgt 3 Jahre, dafür gibt es nette 8% Zinsen (für Frühzeichner), dann sind es auch noch attraktive 7,5%.
Gar 800.000 Fundingschwelle hat man sich beim ersten Projekt gesetzt (bis 1,5 Mio. Euro dürfen es werden) - eine ausgesprochen hohe Vorgabe für das erste Projekt in einer Zeit, wo es selbst beim Immobiliencrowdfunding etablierter Portale ein wenig zäher läuft.
Wie auch bei den schon bestehenden Immobilien-Crowdinvestings gilt natürlich auch hier: Ein Projekt- und Ausfallsrisiko ist natürlich auch hier vorhanden - sonst wären die Zinsen natürlich auch nicht so hoch. Sollte ein Projekt nicht gänzlich realisiert werden bzw. Probleme auftreten (z.B. mit der Fertigstellung oder der Verwertung), ist natürlich auch ein Totalausfall möglich - daher beim Crowdinvesting auch bei Immobilien die Beträge auf viele Projekte verteilen!
Projekt 2 (ein Appartementhaus in Krems) steht bei RECrowd auch schon in den Startlöchern: 150.000 bis 200.000 Euro werden dann gesucht.
Man darf schon sehr gespannt sein, ob RECrowd früher oder später mit den "großen 3" (dagobertinvest, Home Rocket, Rendity) des heimischen Immobiliencrowdinvestings mitmischen kann. Partner CONDA hat das Immobiliencrowdinvesting vor Jahren ziemlich verschlafen und hat die kurze Marktführerschaft im Crowdinvesting längst abgegeben, zeigt aber dieser Tage (viele neue Projekte, Fundings laufen gut) wieder neue Stärke.
Noch ein kurzer Blick auf den aktuellen Crowdinvesting-Markt: Per Ende Mai 2020 wurden 64 Projekte mit einem Volumen von 34,13 Mio. Euro erfolgreich finanziert. Größere Projekte dauern seit Corona-Ausbruch deutlich länger (die Crowd ist vorsichtiger geworden), der Vorjahresumsatz von 66 Mio. Euro scheint aber trotzdem durchaus wieder möglich bzw. wird 2020 sogar überboten. Von einer wirklichen Krise im Crowdinvestingsegment lässt sich demnach noch nicht sprechen. Insbesondere bei kleineren Portalen tut sich derzeit aber nicht wirklich viel...
Konkurrenz belebt das Geschäft: Wir wünschen RECrowd einen feinen Start!
Ein Factsheet von RECrowd folgt übrigens bald im Crowdinvesting-Bereich der Geldmarie.
Geldmarie-Linktipp:
Ad hoc-Meldung - Juni 2020