Jahr für Jahr versucht sich die Geldmarie Anfang September an einer Prognose für wichtige Finanzindikatoren. Und beweist damit fast Jahr für Jahr, dass sich Menschen, denen das Finanzwesen durchaus nicht unbekannt ist, selbstverständlich auch irren können. Insbesondere in Jahren, wo ziemlich unvorhersagbare Ereignisse wie weltweite Pandemien geschehen - Covid 19 hat wohl bei allen "Experten" die Prognosen ziemlich falsch aussehen lassen.
Und so sah es auch bei den Geldmarie-Prognosen für 2019/2020 aus, wobei im Vorjahr sogar knapp mehr als die Hälfte tendenziell richtig eingeschätzt wurde - 2020/2021 ist wohl ebenso wieder ziemlich schwer einschätzbar.
Hier also die Einschätzung der Geldmarie, wie sich relevante Finanzkennzahlen in den nächsten 12 Monaten (September 2020 bis September 2021) entwickeln könnten - die Prognosen sind natürlich geprägt von vorsichtigen bzw. eher pessimistischen (aber wohl leider realistischen) Annahmen, wie sich die Corona-Krise auf die Börsen bzw. die Wirtschaft auswirken wird - gehen aber z.B. von einer (noch nicht erfolgten) Erholung der Wiener Börse und einer (endlich überfälligen) Korrektur des Dow Jones aus.
Titel | Kurs/Stand 7.9.2020 | Progn. 7.9.2021 | Kurs/Stand 7.9.2021 | Tendenz Richtig/Falsch |
---|---|---|---|---|
ATX | 2.234 | 2.500 | 3.669 | Richtig |
Dow Jones | 28.133 | 25.000 | 35.369 | Falsch |
Euribor 1 Mt. | -0,52 | -0,50 | -0,55 | Fast Richtig |
Gold $ | 1.926 | 2.000 | 1.823 | Falsch |
Euro/$ | 1,18 | 1,20 | 1,19 | Richtig |
Öl/$ Brent | 42 | 50 | 72 | Richtig |
Inflation AT | 1,7 | 1,5 | 2,9 | Falsch |
ATX
Den ATX hat es in der Corona-Krise kräftig erwischt. Während andere Börsen diesen Niedergang recht rasch aufgeholt haben, hinkt Wien noch etwas nach. So Covid 19 uns nicht noch länger sekkiert als bis Mitte 2021, scheint hier eher Luft nach oben.
Dow Jones
Warum der Dow Jones Jahr für Jahr steigt und steigt und steigt, ist für mich fundamental nicht wirklich nachvollziehbar. Natürlich ging in den USA auch in Corona-Zeiten recht viel Geld in große Tech-Unternehmen, diese werden sich aber den schwachen Wirtschaftsdaten 2020/2021 auch nicht alle entziehen können. Eine Korrektur ist überfällig.
Euribor
Die Minuszinsen beim Euribor bleiben uns wohl noch länger erhalten - hier ist derzeit kaum mit Änderungen zu rechnen.
Gold in Dollar
Gold hat 2020 schon kräftig zugelegt, bei weiteren schlechten Nachrichten ist für 2021 vielleicht sogar mehr drin, als die (ohnehin schon geknackte) 2000-Dollar-Marke.
Euro zum US-Dollar
Die Eurozone scheint mir nach wie vor stabiler aufgestellt als die USA - hier wird sich auch schon Ende 2020 (Neuwahlen in den USA) zeigen, welche Politik die USA in Zukunft machen wird...
Ölpreis
Dieser wird natürlich sehr stark von der Stärke der wirtschaftlichen Erholung bzw. der Dauer der Covid-19-Krise abhängig sein. Eine leichte Aufwärtstendenz ist ob der niedrigen Basis durchaus möglich.
Inflationsrate Österreich
Irgendwo zwischen 1 und 2% wird man hier wohl wieder landen. Keine Megainflation aber auch keine Deflation in Sicht.
Die Prognosen sind selbstverständlich ohne Gewähr!
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