Während bei vielen Unternehmen das erste Halbjahr 2020 ein Katastrophenhalbjahr ist und auch die Ergebnisse für 2020 oder 2021 wohl ein mieses Ergebnis erwarten lassen, sieht es bei den Stromversorgern Österreichs gar nicht einmal so schlecht aus. Auch das heute präsentierte Halbjahresergebnis der (nicht börsenotierenden) oekostrom AG sieht solide bis gut aus.
Die oekostrom AG ist sowohl im Bereich der Stromproduktion sowie auch im Vertrieb (Privat- und Geschäftskunden) tätig. Mit aktuellen 76.000 Zählpunkten ist man schon eine durchaus relevante Größe im heimischen Stromvertrieb geworden, die Anzahl der Kunden des Gas-future-Produktes (ein Gasprodukt mit Gas aus Österreich und Biogasanteil) konnte auf 3.300 gesteigert werden.
Die Windstromproduktion war hingegen 5% geringer als laut Plan, dies soll sich aber mit neuen Windkraftwerken bald ändern: So ist bei Parndorf ein riesiges "Repowering-Projekt" (größere und ertragreichere Anlagen) für Mitte 2022 geplant - derzeit arbeitet man an der Finanzierung.
Nachdem 2019 für die oekostrom AG ein Rekordjahr war, darf man aber mit den Halbjahreszahlen durchaus zufrieden sein:
So stieg der Umsatz von 23,61 Mio. Euro auf 23,82 Mio. Euro leicht an, das EBIT lag nach 1,64 Mio. Euro im ersten Halbjahr des Vorjahres nunmehr bei noch immer soliden 1,22 Mio. Euro.
Unterm Strich verbleibt damit ein Ergebnis nach Fremdanteilen von 884.000 Euro (Vorjahr: 1,04 Mio. Euro). Wenn es also im 2. Halbjahr keine unvorhergesehenen bzw. teuren Ereignisse gibt (z.B. Getriebewechsel), erwartet man aktuell ein Ergebnis auf Vorjahresniveau - und das war ja (wie schon erwähnt) ein Rekordjahr...
Die Aktie der oekostrom AG wird nunmehr schon oft um rund 20 Euro/Stk. gehandelt - vor einem Jahr waren dies noch rund 13 Euro...
Den Corona-Schock wird die oekostrom AG somit wohl recht gut verdauen, echt grüner Strom liegt weiter im Trend, der Wind wird wohl auch im 2. Halbjahr nicht aufhören zu wehen, Förderungen für den Windkraftausbau sind nach wie vor in Aussicht - das alles sowie die Sicherheit eines Versorgers in Krisenheiten haben den Aktienkurs zuletzt ziemlich steigen lassen.
Mehr Infos zur beachsichtigten Börsenotiz bzw. zur Dividende 2019 wohl dann am 28.10., wenn die Hauptversammlung (die wohl virtuell abgehalten wird) ansteht.
Geldmarie-Linktipp:
Ad hoc-Meldung - September 2020