Die Heizsaison in Österreich läuft im Oktober so richtig an und trotz Klimawandel werden sich erst im Mai 2021 die meisten Heizungen kurz abstellen. Rund 900.000 Haushalte in Österreich beheizen ihre Wohnung nach wie vor mit Erdgas, welches hierzulande nach der Fernwärme und Holzprodukten drittpopulärster Energieträger in Sachen Heizung darstellt.
Auch wenn der Gaspreisindex (ÖGPI) im Oktober 2020 im Vergleich zum Vormonat um fette 26,8% angezogen hat - im Vergleich zum Oktober 2019 ist dieser immer noch um 28,5% tiefer. Im Frühjahr (anlässlich des weltweiten Covid-19-Ausbruchs) sackte Gas massiv ab, zuletzt hat sich der Gaspreis an den Börsen aber wieder etwas erholt.
In Österreich waren die Gaslagerstätten schon vor dem Winter 2019/2020 sehr prall gefüllt und es folgte ein extrem milder Winter mit sehr wenig Gasverbrauch. Kaum war der Winter vorüber, brach dann ob Covid-19 auch noch die Wirtschaft kräftig ein - auch das reduziert natürlich den Gasverbrauch in der Industrie massiv.
Somit sind dieser Tage die österreichischen Lagerstätten fast schon wieder gänzlich voll - bei einem Füllstand von 91% kann man (selbst bei diversen Streitigkeiten mit Russland bzw. seitens Ukraine-Russland) sich als Gasverbraucher schon recht sicher sein, dass auch diesen Winter genug davon vorhanden ist.
Bei unserem halbjährlichen Gaspreisvergleich via Durchblicker (Verbrauchsannahme: 14.000 kWh, ohne Neukundenrabatte) gibt es diesmal einen neuen Bestbieter: Gastino mit dem Tarif "Gastino Flexi privat" hat in allen 5 (erdgasverbrauchsintensiven) Bundesländern den derzeit besten Preis.
Dieser Tarif ist ebenso ein Floatertarif, der sich jedes Monat nach einem Gaspreisindex richtet - also auch rasch teuerer -aber auch noch billiger- werden kann.
Besagte 14.000 kWh kosten z.B. in Linz (wo der Unterschied zum Stadtversorger besonders hoch ist) 708,34 Euro - gegenüber der Linz AG (Erdgas classic) spart man damit jährlich (so sich die Preise nicht ändern) 353,24 Euro. Preisvorteile von 200 bis 350 Euro zu den Landes- bzw. Stadtversorgern sind allemal drin!
Auch noch günstig: Grünwelt Energie, easygreenenergy, Max Energy und Maingau Energie.
Ob der zuletzt angestiegenen Großhandelspreise für Gas sind Preissenkungen der Landesversorger wohl eher auszuschließen - diese haben sich im letzten Jahr aber schon ein schönes Körberlgeld verdient.
Ob man derzeit noch zu "Floatertarifen" greifen sollte, ist schwer zu beurteilen: Im Normalfall fährt man damit besser - nur bei starken Preisanstiegen sind Normaltarife günstiger (weil diese nicht so rasch geändert werden). Die wirtschaftlichen Aussichten sind jedenfalls für 2021 auch nicht gerade rosig - durchaus möglich, dass Öl und Gas auch 2021 sehr billig bleiben.
Hier finden Sie den aktuellen Gaspreisvergleich - und auch wenn es nicht so einfach ist, aus der eigentlich günstigen und praktischen (aber nicht gerade umweltfreundlichen) Heizungsvariante Gas auszusteigen - den Anbieter zu wechseln und damit jährlich ein paar Hunderter zu sparen, ist keine Diplomarbeit!
Unter: Strompreise vergleichen finden Sie 1x im Quartal die günstigsten Strompreise in allen Bundesländern Österreichs.
Geldmarie-Linktipp:
Ad hoc-Meldung - Oktober 2020