Nicht viele Unternehmen werden 2020 gute Zahlen hinlegen, noch weniger Firmen ein Rekordjahr. Sieht man sich die Ergebnisse zum 3. Quartal 2020 des Waldviertler Windkraftunternehmens W.E.B Windenergie AG an, könnte den Pfaffenschlagern aber 2020 ein solches Kunststück gelingen. Ist man doch von Covid-19 nur bedingt betroffen (Strompreise!) und hängt man viel mehr von soliden Winderträgen ab.
Diese Erträge dürfte es 2020 durchaus geben: In den 7 Ländern, in denen die WEB Kraftwerke betriebt, wurde bis Ende Oktober 2020 81,58% des Planertrages erzielt - und im November und Dezember weht der Wind vielerorts oft ziemlich stark...
Nach den ersten 9 Monaten ist die WEB jedenfalls wieder auf Rekordkurs - insbesondere 2019 errichtete Windkraftwerke haben den Umsatz solide angehoben und lassen auch die anderen relevanten Kennzahlen durchaus gut aussehen.
So konnte der Umsatz von Jänner bis September 2020 um 6% auf 77,53 Mio. Euro gesteigert werden. Das EBITA stieg um 7% auf 54,22 Mio. Euro und das EBIT konnte um 6% auf 23,96 Mio. verbessert werden. Unter dem Strich (Ergebnis nach Steuern) steht nach 9 Monaten ein Gewinn von 11,36 Mio. Euro zu Buche - das sind immerhin um 9% mehr als im Rekordjahr 2019.
Im letzten Quartal wurde am Betriebsstandort auch eine Photovoltaikanlage mit 444 MW geplanten Jahresertrag installiert, darüber hinaus auch ein Batteriespeicher mit 500 kWh Kapazität. Im Vergleich zu einer Neuerrichtung eines windkraftwerkes natürlich eine "Kleinigkeit" - Photovoltaik wird aber wohl auch in den nächsten Jahren beim Ausbau (insbesonere in Österreich) ein wachsender Geschäftszweig sein.
Die Aktie der WEB lag zuletzt bei soliden 910 bis 920 Euro pro Stück (erwerbbar über den eigenen Handelsplatz), der Kaufanreiz hielt sich vielleicht auch ob der (nur vorsichtshalber) reduzierten Dividende von 10 Euro in Grenzen. 2018 schüttete die WEB noch 18 Euro aus, 2017 waren es gar 24 Euro - es ist aber angesichts der bald wohl neuen Investitionsmöglichkeiten durchaus sinnvoll, die Ausschüttungen aktuell nicht zu hoch zu halten.
Nachdem der Gewinn pro Aktie nach dem 3. Quartal bei immerhin 30,6 Euro (Vorjahresvergleich: 28,6 Euro) lag, scheint mir die in den letzten Jahren massiv gestiegene Aktie gar nicht mehr zu teuer...
Geldmarie-Linktipp:
Ad hoc-Meldung - November 2020