Flughäfen und Airlines gehören erwartungsgemäß zu den großen Verlierern der Pandemie. Auch in Österreich konnte man sich dem natürlich nicht entziehen und somit sehen die aktuell präsentierten Zahlen des größten heimischen Flughafens (Flughafen Wien) wie auch der größten heimischen Airline (AUA, die ja der deutschen Lufthansa gehört) für das Geschäftsjahr 2020 katastrophal aus.
Mit einem Verlust von 75,7 Mio. Euro erwischte es den Flughafen Wien noch relativ glimpflich - der Flughafen Wien hat sich ja nach den Troubles um den Terminal 3 schon längst gut erholt und konnte 2029 noch ein Rekordplus von 158,9 Mio. Euro einfahren. Da ist ein Seuchenjahr nach einem Rekordjahr durchaus verkraftbar. Der Umsatz beim Flughafen Wien brach um fette 61,1% ein und betrug nur noch 333,7 Mio. Euro.
Für 2021 gibt man sich durchaus optimistisch und erwartet eine schwarze Null. Dies, obwohl man über's Jahr einen Passagiereinbruch von rund 60% gegenüber dem Niveau vor Corona erwartet.
Bei dieser Prognose geht man natürlich davon aus, dass sich die Flugbranche im 2. Halbjahr ob Impfungen deutlich erholt - was gegenwärtig natürlich noch nicht wirklich seriös absehbar ist.
Covid-19 wird aber wohl noch länger starke Auswirkungen auf den Flughafen Wien haben: Rekordzahlen sind die nächsten Jahre nicht zu erwarten, die Flugbranche wird Jahre benötigen um sich wieder dem Vorkrisenniveau zu nähern. Daher wurden auch die Pläne für die dritte Piste vorerst auf Eis gelegt.
Trotz sehr bescheidener Aussichten ist die Aktie des Flughafen Wien schon wieder fast auf Vorkrisenniveau: Im Februar/März 2020 fiel der Kurs noch von 37 Euro auf 23 Euro, erholte sich dann aber rasch und gab ab Bekanntwerden der Impfmöglichkeiten im November nochmals Gas. Aktuell liegt der Kurs knapp über 30 Euro. Aktionäre werden sich aber wohl noch etwas gedulden müssen, bis es wieder klare Gewinne gibt - wohl sind die frühestens 2022 zu erwarten. <(p>
Alleine die Hoffnung, 2021 schon wieder eine schwarze Null zu schaffen, zeigt aber, wie solide der Flughafen Wien aufgestellt ist.
Deutlich mehr Sorgen muss man sich wohl nach wie vor um die AUA machen, die dieser Tage noch immer rund 1 Mio. Euro pro Tag verliert.
2020 bilanziert man (inklusive Staatszuschuss von 150 Mio. Euro) mit einem Minus von 319 Mio. Euro, auch 2021 sind wohl noch rote Zahlen zu erwarten.
Die Erlöse reduzierten sich um 69% auf 672 Mio. Euro, Fluggäste (3,1 Mio.) wurden um 79% weniger gezählt als noch 2019.
Auch die AUA blickt wohl gebannt auf das weltweite Impfgeschehen und hofft, zumindest beim Sommergeschäft den Schaden 2021 einigermaßen zu begrenzen. Auch eine Reduktion der Flotte sowie Schrumpfen bei den Mitarbeiterzahlen (derzeit viele in Kurzarbeit) sollen helfen, auch 2021 zu überstehen.
Geldmarie-Linktipp:
Ad hoc-Meldung - März 2021