Auch wenn das Minus bei den PKW-Neuzulassungen im Februar 2021 mit 5,7% geringer ausfiel als noch im Jänner 2021 (wo der Vorjahresvergleich mangels Covid-19-Einflussfaktor im Jänner 2020 noch deutlich negativer aussah): 2021 wird für den heimischen Neuwagenmarkt wohl wieder ein trauriges Jahr. 33.996 neue PKW wurden in den ersten beiden Monaten 2021 lt. Statistik Austria angemeldet, ein Minus von 22,8% zum Vorjahreswert (44.026 PKW).
2020 brach der PKW-Neuzulassungmarkt ob Corona in Österreich massiv ein: 248.740 neue PKW wurden angemeldet, 2019 waren es deren noch 329.363 Stück gewesen. 2021 darf man sich wohl freuen, wenn die katastrophalen Zahlen aus 2020 zumindest erreicht werden. Zumindest der Monatsvergleich März und April (2020 strenger Lockdown) sollte schon positiv ausfallen.
Höhere NOVA und (zumeist) höhere motorbezogene Versicherungssteuer für Neufahrzeuge sowie finanzielle Unsicherheiten für Firmen und Private (Stichwort: Pleitewelle und Arbeitslosigkeit 2021 und auch 2022 zu erwarten) sind kein guter Boden für den Kauf von Neufahrzeugen - der KFZ-Bestand insgesamt war aber sogar 2020 noch steigend. Frau/Mann fährt eben das Auto nun doch ein wenig länger als in Blütejahren...
Für Motorräder und Mofas war 2020 hingegen ein Boomjahr: Günstiger in der Erhaltung, Vermeidung von Öffis und auch (maskenloses) Freizeitvergnügen lässt auch für 2021 ein gutes Jahr für Neuzulassungen von Zweirädern erahnen.
Auch wenn die Monate Jänner und Februar ob Kälte hier noch wenig aussagekräftig sind, ist das Plus von 11,4% bei Motorrädern (1.215 Stück) schon ein deutlicher Hinweis. Mofas waren hingegen noch etwas weniger gefragt als im Vorjahr - da wird erst der Frühling eine klare Tendenz zeigen...
Stark hingegen der Verkauf von LKW Klasse N1: 6.374 Stück in den ersten beiden Monaten sind ein Plus von 11,3% - das resultiert wohl auch sehr stark aus dem aktuellen Trend hin zum Onlineeinkauf. Deutlich mehr Liefer-LKW sind aktuell unterwegs.
Ein starkes Plus auch bei den Zugmaschinen (Traktoren): 1.056 nach 933 Stück kann man wohl auch mit Corona-Investitionsprämien für die Landwirtschaft begründen - da zieht so mancher Landwirt den Kauf vor.
Während PKW mit Benzinantrieb um 28,2% weniger über die Autohausschwelle rollten und Diesel-PKW sich gar um 48,7% reduzierten, sind Alternativantriebe Anfang 2021 ganz stark unterwegs:
So gab es bei Hybridfahrzeugen 7.033 Neuanmeldungen, im Jänner und Februar des Vorjahres stand hier noch die Zahl 4.305.
Ähnlich explosiv auch der Zuwachs bei reinen Elektro-PKW: 3.208 Stück sind ein Plus von 91,4 Prozent!
Insbesondere der neue VW ID.3 trug hier massiv zum Boom bei (459 Stück) und konnte in der Elektroautowertung sogar den Tesla 3 (456 Stück) auf Platz 2 verweisen. Platz 3 geht mit 312 Fahrzeugen an den Renault Zoe.
Bis die Elektroautos eine wirklich relevante Größe im Gesamtbestand (derzeit ca. 1%) darstellen, wird es aber wohl noch einige Jahre dauern: Aktuell hat hier der Dieselantrieb mit ca. 53% vor dem Benzinantrieb (ca. 42%) klar die Nase vorne - Hybridfahrzeuge werden aber schon 2021 die 3%-Marke überschreiten.
Ad hoc-Meldung - März 2021