2020 war ja für die meisten Unternehmen in Sachen Bilanz ein ziemliches Seuchenjahr - nicht so für den Energieversorger Verbund. Dieser konnte sich in fast allen Bereichen deutlich verbessern und kann für 2020 sogar eine deutlich höhere Dividende zahlen.
Von Corona war der Verbund zwar auch betroffen (Sicherheitsmaßnahmen, kurzer Einbruch der Strompreise, Absatzrückgänge durch Lockdowns), dies zeigt sich aber kaum in den Geschäftszahlen für 2020, welche aktuell präsentiert wurden:
Einzig beim Umsatz ging es von 3,89 Mrd. Euro auf 3,23 Mrd. Euro runter, dass Umsatz aber nicht gleich Gewinn ist, zeigen die weiteren Zahlen für 2020.
Die Bilanzsumme erhöhte sich von 11,84 Mrd. auf 12,05 Mrd. Euro, der Stromabsatz war mit 62.741 GWh etwas höher als im Jahr 2019 (62,179 GWh).
Das EBITA verbesserte sich von 1,184 Mrd. auf 1,293 Mrd. Euro und das Konzernergebnis stieg von 554,8 Mio. Euro auf 631,4 Mio. Euro.
Die Nettoverschuldung war Ende 2020 mit 27,4% deutlich geringer als ein Jahr davor (34,4%) und darf als sehr positiv hervorgehoben werden. Durch den Kauf von 51% der Gas Connect Austria von der OMV (Closing im 1. Halbjahr 2021) kann man hier aber 2021 von einem Anstieg ausgehen, auf den Ergebnisbeitrag darf man gespannt sein.
Beim Personal wurde 2020 sogar leicht zugebaut: 2.870 Beschäftigte (nach 2.772 im Jahr davor) wurden kolportiert.
Die erfreuliche Nachricht für Aktionäre des Verbund: Die Dividende wird von 0,69 Euro auf 0,75 Euro angehoben (41,3% Ausschüttungsquote).
Die Aktie des Verbund war 2020 eine Kursrakete: Vor einem Jahr pendelte diese noch zwischen 30 und 35 Euro, als sicherer Hafen in Krisenzeiten wurde dann aber kräftig eingekauft und ein Anstieg auf bis rund 81 Euro bis Februar 2021 war die Folge.
Zuletzt gab es eine (längst fällige) Korrektur nach unten und der Verbund ging am Dienstag mit 67 Euro aus dem Handel - die Dividendenrendite ist trotz Dividendenerhöhung immer noch eine recht bescheidene...
Als starker Ökostromproduzent sowie Versorger wird der Verbund wohl auch in den nächsten Jahren oft ein beruhigender Bestandteil in so manchen Wertpapierdepots sein - aber auch wenn das Geschäftsjahr 2021 wieder solide bis gut wird (was derzeit anzunehmen ist), scheint der Aktienkurs derzeit doch noch ein wenig zu hoch zu sein.
Das war auch die erste Reaktion auf die (eh guten) Zahlen - im frühen Handel gab die Verbund-Aktie deutlich nach.
Geldmarie-Linktipp:
Ad hoc-Meldung - März 2021